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Familienbande. Heike Isenmann in ihrem Atelier in Potsdam-West.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Eine Oase des Stillstands

Heike Isenmann feierte am Wochenende mit ihrem Atelier „Kunstgriff.23“ zehnjähriges Bestehen

Von Sarah Kugler

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Die Ausstellung „Familienbande“, die im Jahr 2010 in der Landeszentrale für politische Bildung gezeigt wurde, gehört mit zu ihren liebsten Erinnerungen. Dass die schon wieder fünf Jahre her ist, kann Heike Isenmann kaum glauben und dass sie am vergangenen Freitag das zehnjährige Jubiläum ihres Ateliers „Kunstgriff.23“ feierte, eigentlich noch weniger. „Ich freue mich so sehr, dass ich es bis hierher geschafft habe“, so die gelernte Kostümschneiderin, Theatermalerin und Diplom-Grafikerin. „Und mich auch damit über Wasser halten konnte.“

Lange Zeit arbeitete die gebürtige Potsdamerin am Hans Otto Theater, ging dann zum Studium nach Dresden, um schließlich in ihre Heimatstadt zurückzukehren und 2005 ihr Atelier zu eröffnen, in dem sie auch Kunstkurse anbietet. „Eigentlich wollte ich mich nie selbstständig machen, aber als ich hörte, dass die Ladenwohnung frei wird, habe ich mich dann doch getraut“, erzählt sie.

In ihren Räumen bietet sie Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, in denen sie die ganze künstlerische Bandbreite von Zeichnen, Malen und grafischem Arbeiten anbietet. Aus den Ergebnissen entstanden Ausstellungen, wie etwa 2010, bei der verschiedene Generationen das Thema Familie künstlerisch umsetzten. „Das war ganz wunderbar, weil dabei alle zusammengearbeitet haben und sich gegenseitig inspiriert haben“, so Isenmann. „Und als wir uns das alle zusammen angesehen haben, war das noch mal ein Gänsehautmoment.“

In diesem Jahr gibt es eine Ausstellung mit dem Titel „Mutige.Schöne.Frauen“, die ab dem 11. Juli im Potsdamer Frauenzentrum primaDonna zu sehen sein wird. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu Kooperationen mit anderen Künstlern aus verschiedenen Sparten wie Musik, Theater oder Literatur – ein Netzwerk, das Isenmann nicht missen möchte, wie sie sagt. In den Sommerferien bietet sie spezielle Kurse für Kinder und Jugendliche an. Dieses Jahr dreht sich dabei alles um Pflanzen. Unter dem Motto „Wilder Gartentraum: Kunst und Natur“ erfahren die Teilnehmer alles über Heilkräuter, stellen Salben her und setzen ihre Eindrücke schließlich künstlerisch um. Für die nächsten zehn Jahre wünscht sie sich weiterhin so ein familiäres Miteinander und ein wenig mehr Anerkennung. „Zeichnen und Malen ist aktiver Stressabbau“, so Isenmann. „Die Stadt braucht einfach Oasen wie diese hier, um Momente des Stillstands zu ermöglichen.“ Sarah Kugler

Kunstgriff.23, Carl-von-Ossietzky-Straße 23, www.kunstgriff23.de

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