Landeshauptstadt: Eine späte Entschuldigung
ViP reagiert auf Beschwerde über einen Busfahrer
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Babelsberg - Der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) entschuldigt sich bei einer Radfahrerin, weil diese nach einem Beinahe-Unfall mit einem ViP-Bus zwei Wochen lang keine Antwort auf ihre Beschwerde erhalten hat. Das sagte ViP-Sprecher Stefan Klotz am Mittwoch auf Anfrage: „Für diese Verspätung entschuldigen wir uns.“
Es geht um einen Vorfall vom 17. September, der Mittwoch vor zwei Wochen. Damals fuhr Karina Weber – ihren richtigen Namen will sie aus beruflichen Gründen nicht in der Zeitung lesen – mit ihrem Rad gegen 8 Uhr in der Daimlerstraße in Richtung Hauptbahnhof. Dabei habe sie ein ViP-Bus überholt, erzählte die Babelsbergerin den PNN.
Dann passierte es, der Schreck sitzt der Frau noch heute in den Gliedern: Der Bus fuhr plötzlich so dicht an sie heran, dass er mit der Seitenwand gegen ihren Lenker knallte. „Nur weil ich sportlich und eine geübte Fahrerin bin, konnte ich Schlimmeres verhindern, um nicht unter den Bus zu geraten oder neben mir gegen parkende Autos zu fahren.“ Angehalten habe der Bus nicht, obwohl sie nach dem Beinahe-Unfall mit Handbewegungen und Rufen auf sich aufmerksam gemacht habe.
Ihre Empörung teilte Karina Weber noch am selben Tag dem Beschwerdemanagement dem ViP mit. Es sei generell unverantwortlich von Busfahrern, in der relativ schmalen und mit einem Tempo-30-Schild versehenen Daimlerstraße einen Radfahrer zu überholen – der Überholweg sei zu lang und es drohe, dass der mit 1,50 Metern angesetzte Mindestabstand zu Fahrrädern deutlich unterschritten werde. Die ganze Aktion sei aus ihrer Sicht rücksichtslos gewesen.
Eine Antwort erhielt Karina Weber nicht. Bis zum gestrigen Mittwoch. In dem Schreiben teilte ihr der Verkehrsbetrieb mit, erst jetzt habe man den Sachverhalt mit dem fraglichen Busfahrer auswerten können: „In diesem Fall war das leider auf Grund der Abwesenheit des Kollegen bis Dienstag nicht möglich.“ Ein bemerkenswerter Zufall am Rande: Just am Dienstag hatten auch die PNN beim ViP nachgehakt, warum der Babelsbergerin noch nicht geantwortet wurde.
Inhaltlich teilte der Verkehrsbetrieb mit, der Fahrer habe von einer Kollision mit einer Fahrradfahrerin nichts bemerkt und sei auch von Fahrgästen nicht darauf hingewiesen worden. „Nichtsdestotrotz haben wir unseren Kollegen noch einmal darauf hingewiesen, den zu berücksichtigenden Sicherheitsabstand einzuhalten.“ Und weiter: „Für das von Ihnen wahrgenommene verkehrsgefährdende Verhalten unseres Fahrers Ihnen gegenüber entschuldigen wir uns.“ Zugleich versicherte der ViP, die Kollegen seien geschult, dass in jedem Fall ein ausreichender Sicherheitsabstand gegenüber Radfahrern einzuhalten sei. HK
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