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MEINE Woche: Eine Stunde

Voll verplant. Das war ich vergangenes Wochenende.

Stand:

Voll verplant. Das war ich vergangenes Wochenende. Doch zunächst begann der Sonntagmorgen wie jeder andere Wochenendtag – ich kann sowieso nie länger schlafen als acht Uhr. Da mein Freund noch schlief, blieb auch ich im Bett, eine Stunde später wurde er wach. Wir gingen davon aus, es sei erst neun Uhr und beschlossen, noch liegen zu bleiben. Im Hintergrund säuselte Musik, aber nicht vom Radio, für Krisenberichte waren wir Sonntagmorgen noch nicht bereit. Mit einem Bein unter der Decke und dem anderen schon über die Bettkante hinaus, entschieden wir schließlich doch aufzustehen. Nach unserer Zeitrechnung war es mittlerweile zehn Uhr. Alles war gut, die Sonne schien und wir planten einen Ausflug ins Schwimmbad um die Ecke.

Auf dem Weg zum Bäcker gingen wir nochmal unseren Tag durch. Wenn nichts schief geht, dürften wir alles schaffen: Frühstücken zu Hause, zum Potsdamer Hauptbahnhof Tickets für den Nordseeurlaub kaufen, schwimmen, dass alles bis 17 Uhr, dann würde ich meinen Freund zum Bahnhof bringen müssen, weil montags seine Arbeitswoche in Mitteldeutschland beginnt.

Wir öffneten die Bäckerstür und kauften unsere Brötchen. Doch während mein Freund noch breit grinsend bezahlte, trübte sich meine Stimmung, als ich die Uhrzeit erblickte. Es war 11:45 Uhr. Leicht irritiert sprach ich die Verkäuferin auf die Uhrzeit an, diese bestätigte mir 11:46 Uhr nach mitteleuropäischer Sommerzeit. WAAAASSSSSS??? Sommerzeit!!!!Wir bezahlten und gingen. Nein, wir gingen nicht, wir rannten und erreichten kurz vor 12 Uhr meine Wohnung. Mit knallrotem Gesicht, so eine Mischung aus Wut und Anstrengung, schaltete ich das Radio ein. „Heute Nacht wurde die Uhr wieder um eine Stunde auf Sommerzeit vorgestellt“, ertönte die Moderatorenstimme. Mittlerweile war es 12 Uhr geworden. Es wurde trotzdem noch ein schöner Tag – leider aber ohne Schwimmbadbesuch, dazu war keine Zeit mehr. Hätten wir anstatt der Musik das Radio angeschlatet, dann wäre uns diese Krise erspart geblieben.

Margret Hahn ist 19 Jahre alt, steht kurz vor dem Abitur und lebt in Potsdam.

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