Landeshauptstadt: Eine Stunde Freibier
Potsdams Brauer bieten Führungen am Tag des Biers
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Die Keller sind voll mit Bier. 600 Hektoliter frisch gebrauten Gerstensaft haben die Brauer Jürgen-M. Solkowski und Jörg Kirchhoff in ihren Brauereien für die bevor stehende Hochsaison gelagert. Denn Mai und Juni sind die bierreichsten Monate der Saison und der Durst der Deutschen hat im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Ein kleines Bier trinkt jeder Einwohner Deutschlands statistisch gesehen täglich, 111,6 Liter im Jahr. Die Fußball-Weltmeisterschaft hat für steigenden Absatz gesorgt – zumindest bei den auf Fanmeilen und in Fußballstadien vertretenen Großbrauereien. Einen Ansturm in ihren Häusern erwarten Solkowski von der Meierei im Neuen Garten sowie Kirchhoff von der Braumanufaktur im Forsthaus Templin am Montag: Dann feiert das Deutsche Reinheitsgebot seinen 491. Geburtstag – der Tag des Bieres. Freibier wird es daher zwischen 15 und 16 Uhr in beiden Häusern geben.
Ein neues Angebot an die Gäste. Zudem wird der Bierpreis für das „Meierei Hell“ an diesem Tag für einen halben Liter von 2,90 auf zwei Euro sinken. Das Bier wird direkt im Haus gebraut, der Name ist von Solkowski geschützt worden. Auch das „Potsdamer Schwarze“ sowie das „Neumondbier“ sind Sorten, die es nur in der Meierei gibt und deren Namen beim Markenamt in München patentiert sind. Auch der Name des Biers „Braumanufaktur Potsdamer Stange“ ist geschützt. Neben den Bierpreisaktionen wird es in beiden Brauhäusern kostenlose Brauereiführungen geben.
Dass Mann vom Bier eine Wampe zwischen Brustkorbende und Unterhosenanfang bekommt, bestreitet Solkowski. Bier sei dafür nicht verantwortlich, aber Bier verursache Appetit und das führe womöglich zu ungezügeltem Essen, so der Braumeister. Seit 1978 steht er an den Kesseln und vermischt Hopfen, Malz, Hefe und Brauwasser zu einem wohlschmeckenden Getränk. Ideen, das Bier zu verfeiern oder andere Geschmackssorten anzubieten, hat Solkowski jede Menge. Jeden Monat präsentiert er eine andere Biersorte, im November steht beispielsweise ein „Top-Secret-Bier“ auf dem Programm. Das ist so geheim, dass selbst der Braumeister noch nicht weiß, wie es am Ende schmeckt. Vielleicht ein Rauchbier, dessen Malz zuvor im Rauch getrocknet wurde und nun den Geschmack des Rauches ins Glas bringt. Eine Spezialität aus Franken. Vier Sorten Hausgebrautes bietet das Forsthaus Templin ständig an – ab Montag wird komplett auf Bio-Produktion umgestellt sein. Einen weiteren Ausbau hat Braumeister Kirchhoff im Blick: Bio-Limonaden und Gesundheits-Gerstensäfte sind geplant: Beispielsweise Bier mit der Alge Spirulina. Gelegentlich kann man davon schon probieren. jab
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