
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Eine turnerische Brücke
Stadt Potsdam vergab gestern Integrationspreise an Ringerclub, Club „Du und ich“ und Diakonie
Stand:
In Potsdam arbeiten viele Menschen daran, Brücken zwischen den Menschen aus unterschiedlichen Nationen zu schlagen und deshalb war es bestimmt nicht einfach, die Gewinner des Integrationspreises 2012 auszuwählen. Zum 8. Mal wurde er gestern in der Reithalle A verliehen, und 15 Clubs, Institutionen, aber auch Einzelpersonen mit sehr unterschiedlichen Projekten hatten sich darum beworben. Die Aktivitäten reichten von der englischen Version des deutschen Buches über Lebenswege und Heldentaten gegen den braunen Terror in der Nazizeit bis zur international zusammengesetzten Schauspieltruppe „Katzenhaus“. Und wenn man hörte und in Kurzfilmen sah, wie viel Engagement und liebevolle Zuwendung in den Integrationsprojekten steckte, dann hätte eigentlich jeder Bewerber einen Preis verdient. Nicht aufgeben, meinte deshalb der Ringer Club Germania und machte Mut. Er hatte sich schon mehrfach beworben, war leer ausgegangen, hatte seine Integrationsarbeit aber fortgesetzt. Gestern bekam er für das Projekt „Fairringern“ den 1. Preis. Germania lädt Kinder aller Nationen zweimal im Jahr ins Feriencamp ein mit Sport, kostenlosen Mittagessen und Ausflügen am Nachmittag. Doch damit nicht genug. 35 Kinder seien seit 2008 zum weiteren Sportmachen animiert und in den Ringerclub integriert worden. Das Brückenschlagen wurde dabei ganz wörtlich genommen und gestern auch spontan vorgezeigt.
Der Club „Du und ich“ ist im Haus der Generationen und Kulturen im Schlaatz angesiedelt und bemüht sich um das gegenseitige Kennenlernen von Deutschen und Ausländern. Dabei werden die verschiedensten Möglichkeiten genutzt, unter anderem auch Tanzkurse, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Dritter Preisträger ist der Fachberatungsdienst für Migranten des Diakonischen Werkes, der mit Sprachkursen und Seelsorge versucht, die Sprachlosigkeit der Ausländer zu beenden und speziell auch den Frauen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Den Sonderpreis der Nachbarschaft erhielt von der Pro Potsdam der Internationale Bund, der sich ebenfalls mit Sprachkursen und Zusammenkünften um das Miteinander und die Selbstständigkeit im Alltag der Ausländer bemüht.
Und darum ging es auch Oberbürgermeister Jann Jakobs bei der Preisübergabe. Er verwies darauf, dass die Migranten nicht nur unsere Hilfe brauchen, sondern dass sie auch das Leben in Potsdam stark bereichern. Das stellte sehr anschaulich das Zentrum für Chinesische Heil- und Kampfkünste mit seinen Vorführungen unter Beweis. dif
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