Sport: Eine Überraschung folgt der nächsten
Der SC Potsdam empfängt heute Abend den VC Wiesbaden zum vierten Saisonspiel
Stand:
Obwohl die laufende Volleyball-Bundesligasaison erst drei Spieltage alt ist, gab es beim SC Potsdam bereits so viele Überraschungen, wie sie sonst in einer ganzen Saison nicht vorkommen. Allerdings sind es nicht nur positive.
Nachdem die Vorbereitung auf die Erstligasaison für das Team von Cheftrainer Alberto Salomoni sehr gut verlief, kam noch vor dem Auftaktspiel gegen Münster die erste Hiobsbotschaft für den Verein. Der verletzungsbedingte Ausfall von Lucia Fresco, die in der vergangenen Saison die Topscorerin der Liga war, wiegt schwer, konnte aber bisher gut kompensiert werden. Denn mit dem sensationellen 3:1-Heimsieg am 2. November gegen den amtierenden Deutschen Vizemeister Dresdner SC gelang dem SC Potsdam die erste große sportliche Überraschung. Auch wenn es im Pokalspiel, das erneut gegen Dresden gespielt werden musste, nach der 1:3-Niederlage nicht für ein Weiterkommen reichte, marschieren die Potsdamerinnen weiter durch die Liga. Auch die favorisierten Roten Raben Vilsbiburg konnte am vergangenen Samstag erstmalig in der Bundesligageschichte des SC Potsdam mit 3:2 bezwungen werden. Doch auf den Coup folgte die nächste böse Überraschung. Wie sich bei der gestrigen MRT-Untersuchung herausstellte, fällt auch Nikola Radosova mit einem Kreuzbandriss im linken Knie für den Rest der Saison aus. Radosova war mit 57 Punkten Potsdams bisher beste Punktesammlerin und wird nun in drei bis vier Wochen operiert. Am heutigen Mittwoch wird der 21-Jährigen aber zunächst einmal mittels einer Arthroskopie das Wundwasser aus dem Knie gesaugt. „Damit sie das Knie wieder besser bewegen kann und weniger Schmerzen hat“, erklärt der für den sportlichen Bereich zuständige Teammanager Eugen Benzel, der die Slowakin zu ihren vielen Arztbesuchen begleitet.
Für das Spiel heute Abend um 19 Uhr gegen den VC Wiesbaden stellt sich die Angriffsreihe der Salomoni-Truppe demnach sogut wie von alleine auf: Jessica Rivero ist auf der Diagonal-Position gesetzt und Nikolina Jelic und Lisa Gründing, die in Vilsbiburg ihre beste Leistung im SC-Trikot ablieferte, werden als Annahme-Außen-Spielerinnen auf Punktejagd gehen. Die beiden jungen Spielerinnen könnten einzig von Josephine Dörfler entlastet werden. Für diese kommen allerdings höchstens einige Kurzeinsätze infrage. Dörfler plagen seit der Vorbereitung große Rückenprobleme. „Ich versuche, meine Chance zu nutzen und das Beste aus der jetzigen Situation zu machen“, sagt die zurückhaltende Gründing, die bei der diesjährigen U 23-Weltmeisterschaft in Mexiko im Oktober Selbstvertrauen tanken konnte und durch die beiden Ausfälle von Fresco und Radosova zu einer immer wichtigeren Spielerin im Potsdamer Team wird. Dennoch läuft die Suche nach einer weiteren Angreiferin beim Sportclub auf Hochtouren. „Wir haben schon mehrere Spielerinnen getestet, aber noch ist nichts spruchreif“, sagt Benzel.
Auch wenn die personellen Sorgen bei den Potsdamerinnen derzeit groß sind, gehen sie dennoch zuversichtlich in das heutige Heimspiel. „Wenn wir als Team so zusammenspielen, wie in den letzten Partien, können wir auch gegen Wiesbaden etwas erreichen“, ist sich Gründing sicher. Sie hofft neben dem Teamgeist außerdem auf eine ebenso lautstarke Unterstützung der Zuschauer wie in den vergangenen Heimpartien.
Luisa Müller
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: