zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Eine „Verzweiflungstat“

Privatgutachter für Hort- und Schulplan diskutiert

Stand:

Um der Verwaltung auf die Sprünge zu helfen, wollten CDU und SPD einen privaten Gutachter zum Erstellen eines kombinierten Kita-/Hort- und Schulentwicklungsplans beauftragen. Vor bereits zwei Jahren habe die Stadtverordnetenversammlung die Stadt mit einem solchen Papier beauftragt, sagte Hannelore Knoblich im Jugendhilfeausschuss am Donnerstag. Es sollte die bessere Planbarkeit von Bedarfen ermöglichen. Bisher liege aber nichts vor. Der Ruf nach einem Externen sei somit eine „Verzweiflungstat“, so Knoblich. In der Vergangenheit sei es vor allem in den Familienbezirken Bornstedter Feld und Babelsberg bei den Hortplätzen zu Engpässen gekommen.

Überraschend legte Dietmar Weiberlenn, Bereichsleiter Schule, dem Jugendhilfeausschuss ein Zwischenergebnis des integrierten Entwicklungsplanes vor. Man sei dabei, für jeden einzelnen Grundschulstandort ein Blatt zu machen, auf dem die hochgerechneten Schülerzahlen und die Platzkapazität im angeschlossenen Hort in Beziehung zu setzen seien. Für etwa die Hälfte der Schulstandorte sei dies bereits geschehen, so Weiberlenn. Den Abschluss aller Gegenüberstellungen sicherte Jugendamtsleiter Norbert Schweers für das III. Quartal dieses Jahres zu. „Wir brauchen so etwas als dringende Planungsgrundlage“, sagte Angela Basekow, AWO-Bezirksgeschäftsführerin im Namen aller Träger. Sie ziehe einen privaten Gutachter der Verwaltung vor. „Mein Glaube an die Ergebnisse der Stadt ist getrübt“, sagte Basekow. Anhand des von Weiberlenn vorgelegten Beispiels Bruno H. Bürger-Schule belegte sie, dass die Zahlen der Verwaltung offenbar nicht mit der Realität übereinstimmten. Laut Schulplaner liege der Bedarf an Hort-Plätzen in der Babelsberger Grundschule bei 195. Sie habe aber schon jetzt 236 Anmeldungen vorliegen. Bisher seien solche Überschüsse durch Sondergenehmigungen abgefangen worden. Lägen die Zahlen aber früher vor, so Basekow, könnten die Hortträger sich eher um weitere Räumlichkeiten bemühen.

Da allerdings ein privater Gutachter teuer und bei Aufnahme seiner Arbeit nicht unbedingt schneller sei, riet die Jugendbeigeordnete Elona Müller von einem solchen Auftrag ab. Ihr pflichtete das Gros der Ausschussmitglieder bei. Jana Schulze von der Fraktion Die Linke schlug stattdessen vor, den Druck auf die Verwaltung zu erhöhen. Hannelore Knoblich wollte diese Änderung des Antrags nicht mittragen. Sie werde noch einmal mit ihrer Fraktion abstimmen, ob man weiterhin auf einem Privatgutachter bestehe. Sie stellte schließlich den Antrag zurück. N. Klusemann

N. Klusemann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })