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Fortunas Fazit - Der Potsdamer Wochenrückblick: Eine Woche der Rekorde

Hohe Temperaturen, Besucherrekord im Museum im Barberini und wahrscheinlich weiter viele Millionen für die Biosphäre: Peer Straube blickt zurück auf eine zahlenlastige Woche.

Von Peer Straube

Stand:

Potsdam schwitzt. Nach nicht enden wollender Kälte nun plötzlich Hitze wie im Hochsommer. Da tut ein bisschen Abkühlung natürlich gut – zum Beispiel im blu. Potsdams neues Bad am Brauhausberg konnte in dieser Woche zum ersten Mal testbebadet werden. Bei den per Verlosung ausgewählten Probanden kam die mit Spiel- und Spaßelementen wie der 115 Meter langen Superrutsche gepeppte Badewelt gut an. Ab Mittwoch kann sich auch der Rest der Potsdamer im blu Abkühlung verschaffen. Erhitzt hat die Gemüter hingegen die Preispolitik der Stadtwerke: Eine Familienkarte soll nicht nur wie geplant für Eltern und zwei Kinder, sondern bis zu vier Sprösslinge gelten, fordert die Stadtpolitik. Schließlich ist das blu ja nicht nur ein Sport-, sondern auch ein Familienbad.

Untergetauchter Pogida-Gründer Müller meldet sich

Was es sonst noch gab? Ach ja. Er ist wieder da. Pogida-Müller, Initiator der fremdenfeindlichen Demonstrationen gleichen Namens im vergangenen Jahr und verurteilter Straftäter, war zuletzt untergetaucht und hat sich in dieser Woche mit einem bizarren Selfie-Video aus dem Urlaub zurückgemeldet. Aus Fuerteventura vermuten manche, dafür spricht jedenfalls das Kanarienvogelgezwitscher im Hintergrund. Was im Übrigen auch das Gehaltvollste war, was die geneigte oder weniger geneigte Öffentlichkeit in dem Filmchen zu hören bekam.

Was Chefs von Potsdams kommunalen Unternehmen verdienen

Apropos Gehalt: Die Saläre der kommunalen Unternehmenschefs bleiben trotz anderslautender Stadtverordnetenbeschlüsse weiter Geheimsache. Das Kommunalparlament erhielt jetzt immerhin Einblicke in das Manager-Verdienstjahr 2014 (!). Fazit: Topverdiener war erneut Horst Müller-Zinsius, Chef der Bauholding Pro Potsdam, den größten Gehaltszuwachs erfuhr Bergmann-Klinikum-Chef Steffen Grebner, dessen Bezüge um 30 000 auf 220 000 Euro kletterten.

320.000 Besucher für das Barberini

Mit sechsstelligen Zahlen kann auch das von Mäzen Hasso Plattner gestiftete Museum Barberini aufwarten: 320 000 Besucher verzeichnete Potsdams neues touristisches Aushängeschild in den ersten vier Monaten. Mit dem Widerhall, den die große Impressionisten-Ausstellung beim Publikum fand, hat das Haus in der weltweiten Kunstszene ein echtes Ausrufezeichen gesetzt.

Viele Fragezeichen stehen hingegen hinter der Zukunft der Biosphäre. Der Oberbürgermeister will die defizitäre Tropenhalle sanieren und als solche erhalten, aber einen Investor suchen, der das Haus mit Millionenzuschüssen der Stadt betreibt. Das stößt nicht wenigen in der Stadtpolitik zwar sauer auf, ein Patentrezept hat aber weiterhin niemand. Die einen wollen einen Workshop, die anderen fordern abermals eine – ja bereits mehrfach gescheiterte – Privatisierung. Den Abriss zumindest fordert aktuell niemand mehr, die städtischen Millionen werden also wohl weiterhin fließen.

Hohe Summe für Garnisonkirche

Etwas in dieser Größenordnung ist auch für den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Sicht. Der armenische Geschäftsmann Noubar Afeyan, Mitbegründer des Aurora-Preises zur Förderung der Menschlichkeit, will Geld für das Projekt spenden – auch aus Dankbarkeit, weil sein Großvater während des türkischen Genozids am armenischen Volk von preußischen Offizieren gerettet wurde. Versöhnliches Wochenende!

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