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Sport: „Einen Aufstieg kann man nicht planen“

Vladimir Pastushenko, Trainer der Zweitliga-Basketballer des RSV Eintracht Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf, startet mit einer der jüngsten Mannschaften in die neue Saison

Stand:

Herr Pastushenko, am Sonntag geht’s los: Der RSV Eintracht Stahnsdorf startet mit dem Heimspiel gegen die Schwelmer Baskets in die neue Saison der 2. Basketball- Bundesliga Pro B. Eine intensive Vorbereitungszeit liegt hinter Ihrem Team. Waren Sie zufrieden mit dem Verlauf?

Wir haben im August angefangen und hatten somit eine relativ lange Vorbereitung. Zuletzt kamen wir bei einem Turnier in Gotha auf den zweiten Platz und hatten uns davor auch beim Testspiel gegen Alba Berlin ganz gut geschlagen. Die letzten beiden Vorbereitungswochen hätten allerdings besser laufen können, weil viele Leistungsträger krankheitsbedingt ausfielen. Da konnten wir einfach nicht so arbeiten, wie wir es uns gewünscht hätten.

Schaut man sich das Foto der neuen Truppe an, ist ein sehr junges Team zu erkennen. Wird es denn im Konkurrenzkampf mit älteren und erfahrenen Mannschaften mithalten können?

Wir werden das müssen. Mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren sind wir eine der jüngsten Mannschaften der 2. Liga Pro B. Aber wir wollen eben zwei wichtige Dinge mit einem Mal erreichen – eine gute Jugendarbeit verbunden mit einem guten Platz in der Tabelle.

Aber nicht immer können Sie die Früchte dieser guten Jugendarbeit schließlich auch ernten.

Sie sprechen einige Abgänge an. In der Tat haben uns vier wichtige und hoffnungsvolle Spieler Richtung Alba II verlassen. Ich will das auch nicht verurteilen. Jugendliche schauen sich eben nach besseren Chancen um. Ob sie dann auch besser sind, muss man abwarten. Sie haben alle schon in Bundesligateams gespielt und wir hätten sie gern noch weiter gefördert. Aber manchmal wird man eben erst später schlauer. Ein Hauptgrund wird aber auch sein, dass ihr Trainer Milan Pesic zu Alba gegangen ist und sie weiter mit ihm trainieren wollten.

Sind diese Verluste denn zu kompensieren?

Teilweise sehen wir uns natürlich noch um, wie die Lücken zu schließen sind. Das waren eben erfahrene Jungs, die uns hätten helfen können. Aber wir haben ja auch gute neue Spieler ins Team geholt.

Auf wen setzen Sie Ihre Hoffnungen?

Beispielsweise auf Cameron Neubauer aus Belgien und Lennard Boekstegers aus Lichterfelde. Sie sind erst 16 und 17 Jahre alt – zwei Jungs mit großer Perspektive. Thomas Schoeps spielte bereits in der Jugend bei uns und kehrt nun aus Essen zurück. Auch über Oliver Mackeldanz freuen wir uns. Er ist 2,11 Meter groß, sehr talentiert und trainiert sehr fleißig. Brenton Butler kommt aus den USA, leider hat er sich einen Muskelfaserriss im Fußbereich zugezogen und fällt erst einmal aus. Hinzu kommen noch einige andere Neuverpflichtungen – ich denke, dass wir da ein gutes Team mit einer guten Mischung aus sehr jungen und erfahrenen Spielern auf die Beine gestellt haben.

Das heißt, dass auch gestandene Spieler gehalten werden konnten?

Ja, den Kern konnten wir halten. Das ist aber nicht selbstverständlich. Wenn wir die AOK und die Mittelbrandenburgische Sparkasse als Sponsoren nicht gehabt hätten, hätten wir das niemals stemmen können. So aber werden Yannick Evans, Kellen Williams, unser Kapitän Tim Modersitzki und Michael Haucke weiter für uns spielen. Und nicht zu vergessen ist auch Robin Jorch, ein Zwei-Meter-Acht-Mann, der von TuS Lichterfelde kommt. Er war zuletzt bei der U 18-EM dabei und ist ein wichtiger Teil der Mannschaft.

Mit Saisonende wurde dem RSV angeboten, in die 2. Bundesliga Pro A aufzusteigen. Warum wurde dieses Angebot abgelehnt?

Wir würden gern in der Pro A spielen. Aber das war ja eine Entscheidung vom grünen Tisch aus. Und wenn wir den Aufstieg schaffen wollen, dann rein sportlich und aus eigener Kraft. Das muss auch diesmal nicht passieren – wir machen uns da keinen Druck. Im Vordergrund steht bei uns ganz klar die Förderung der jugendlichen Talente.

Also ist der Aufstieg als Saisonziel kein Thema?

Einen Aufstieg kann man nicht planen. Da hängt viel von der Tagesform ab. Wir haben allerdings auch eine sehr junge und sehr gute Truppe – und die wird kämpfen.

Zum Saisonauftakt kommen nun die Schwelmer Baskets am Sonntag in die Sporthalle der Berlin Brandenburg International School nach Kleinmachnow. Der letztjährige Tabellenerste ist keine unbekannte Größe.

Nein, das ist eine sehr solide Truppe. Sie hatte die Nordstaffel gewonnen, für den Aufstieg reichte es aber nicht ganz. Die Mannschaft ist nahezu unverändert und konnte alle Leistungsträger halten. Das ist also ein richtiger Hammer zum Auftakt. Die Unterstützung unserer jungen Truppe durch die Fans ist da ganz wichtig. Denn ein guter Start ist entscheidend fürs Selbstvertrauen.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

Vladimir Pastushenko (39) trainiert die Basketballer des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow seit 2003. Vor vier Jahren schaffte er mit seinem Team den Aufstieg in die 2. Liga.

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