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Von Henner Mallwitz: „Einen Punkt bei Dietmar holen“

Türkiyemspor tritt am Samstag bei Babelsberg 03 an und will die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen

Stand:

Um die Außenseiterrolle, die sein Team am Samstag einnimmt, weiß Uwe Erkenbrecher. Der Trainer des Berliner Fußball-Regionalligisten Türkiyemspor ist ein alter Hase im Fußball-Geschäft, kennt den SV Babelsberg 03 als nächsten Gegner sehr gut und baut vor allem auf die wiedergefundene Moral seiner Truppe. Diese bewies sie erst am Mittwochabend, als sie im Nachholspiel beim FC Oberneuland bereits mit 0:2 zurücklag, sich jedoch aufbäumte, den Ausgleich schoss und durch das 2:2 einen Punkt aus Bremen entführte. Gestärkt durch diesen Erfolg wollen sie nun die 0:2-Hinspiel-Niederlage daheim gegen den SVB wettmachen, und Trainer Erkenbrecher verbreitet lautstarken Optimismus: „Einen Punkt wollen wir nun auch bei Dietmar holen.“

Babelsbergs Trainer ist sich allerdings mit seiner Truppe einig, das nicht zuzulassen – obwohl er um die neu gefundene Stärke des türkischen Teams weiß. „Die haben gegen Kiel ganz unglücklich verloren und einen Punkt gegen Oberneuland erkämpft“, sagt Dietmar Demuth. „Das Team ist intakt und zeigt Moral. Dennoch sind wir im Heimspiel klar in die Pflicht genommen und wollen drei Punkte holen.“ Für sein Vorhaben hat der SVB-Coach mit Stand von gestern alle Mann an Deck, „obwohl den einen oder anderen kleine Wehwehchen plagen“.

Das geht seinem Trainerkollegen Erkenbrecher nicht anders. Gestern Abend hatte er seiner Mannschaft noch einmal ein Training verordnet, bei dem sich auch die medizinische Abteilung ein Bild von den im Spiel gegen Oberneuland erlittenen Blessuren machte. Mit Kais Manai fällt indes ein ehemaliger Babelsberger schon seit längerer Zeit aus. „Schade“, wie Erkenbrecher meint. „Er ist für die Spielgestaltung zuständig und hat mit seinen 35 Jahren viel Erfahrung. Aber wahrscheinlich ist es eben auch sein Alter, das Auswirkungen zeigt.“ Wegen einer ausgekugelten Schulter ist Manai nicht einsatzfähig und kam auch im bisherigen Saisonverlauf überhaupt zu wenig Einsätzen.

Ein weiterer Ex-Nulldreier ist Denis Novacic, der eigentlich im Mittelfeld der Berliner die Sache richten soll, derzeit aber nach Aussage seines Trainers „nicht die erste Wahl“ ist. In der Innenverteidigung machte er gegen Oberneuland jedoch eine gute Figur – über seinen Einsatz gegen Babelsberg wird noch entschieden. Über diesen muss sich Florian Grossert hingegen keine Sorgen machen. Der einstige Babelsberger Mittelfeldakteur zählt zum festen Stamm bei Türki- yemspor und stellte seine Klasse erst am Mittwochabend wieder unter Beweis. Mit seinem Anschlusstreffer zum 2:1 leitete Grossert die Aufholjagd der Berliner ein, die Neuzugang Yuki Okamoto schließlich mit dem Ausgleich erfolgreich beendete.

Allerdings wird Türkiyemspor morgen auch auf einen Mann treffen, der in der ersten Halbserie noch in den eigenen Reihen spielte. Babacar N’Diaye stürmt seitdem für den SVB 03; er war neben Sascha Kadow, Angelo Valentin und Astrit Selanci eine der wichtigen Offensivkräfte, die sich nach einem neuen Verein umschauten und gingen. „Die waren nicht zu ersetzen“, sagt Erkenbrecher. „Somit ist es nach der Winterpause auch nicht unbedingt günstiger geworden. Aber das Team findet sich nach und nach besser und steckt inzwischen auch schon mal einen 16-Stunden-Tag wie gegen Oberneuland weg.“

Vor den Berlinern liegen drei anstrengende englische Wochen, die Babelsberger können kraftvoll an die Aufgabe gehen. Um zu verhindern, dass „bei Dietmar“ ein Punkt geholt wird.

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

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Henner Mallwitz

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