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Sport: Einen Song springen

Rope Skipping ist die moderne Form des Springseilspringens. In Beelitz zeigen im internationalen Sommercamp vor allem die Amerikaner coole Tricks

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Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf dem Gesicht von Leonie Zorn aus, wenn sie mit atemberaubender Geschwindigkeit das Seil um sich selbst herumfliegen lässt. Ein Lächeln, das auch gleichzeitig ein Ausdruck höchster Konzentration ist. Mit dem kindlichen Springseilspringen hat die Trendsportart Rope Skipping noch nur sehr wenig gemeinsam. Bei dem 6. Deutsch-Amerikanischen Sommercamp in Beelitz trafen sich in der vergangenen Woche Athleten aus den USA, Ungarn, Tschechien und Deutschland zum gemeinsamen Training.

Ein Training, das über das klassische Springseilspringen weit hinausgeht. Im Rope Skipping vereinen sich sowohl turnerische und gymnastische als auch tänzerische Elemente zu hochkomplexen Übungen mit dem Seil. In den verschiedenen Kategorien – Single Rope, Two in One, Wheel, Long Rope, Double Dutch – setzen die Sportler die Choreografien passend zur Musik um. „Es geht darum, den Song in seiner Übung zu interpretieren“, erklärt Hanno Kramer von der Rope-Skipping-Abteilung der SG Blau-Weiß Beelitz.

Einen Song springen – damit können anfangs die wenigsten etwas anfangen. Doch es sind gerade diese tänzerischen Elemente, die für Leonie Zorn den Spaß an ihrer Sportart ausmacht. Seit sechs Jahren springt die 13-Jährige bei der SG Blau-Weiß Beelitz. Vor allem in ihrer Lieblingsdisziplin Double Dutch, in der zwei Personen zwei Seile schwingen, während ein Einzelner oder eine ganze Gruppe springen, sei die Vielfalt möglicher Übungskombinationen ungeheuer groß. „Die Variabilität, das kreative Einbinden von Musik und natürlich der Schwierigkeitsgrad der Sprünge machen die Choreografien aus“, so Kramer.

Mit dem Deutsch-Amerikanischen Sommercamp versuchen sich die Veranstalter um Hanno Kramer von den anderen Camps, die über das Jahr verteilt im gesamten Bundesgebiet stattfinden, zu unterscheiden. „Jedes Camp sucht nach seinem eigenen Charakter“, sagt er. 16 amerikanische und sechs deutsche Nachwuchsspringer bilden für das Beelitzer Sommercamp ein Staff-Team, das für die vier unterschiedlichen Altersgruppen ganz individuell Übungen, Choreografien und Trainingseinheiten entwickelt. Den engen Kontakt zu der amerikanische Gruppe „Comet Skippers“ nutzten die Beelitzer, um ihren ganz individuellen Camp-Charakter zu schaffen. „Man kann von den Amerikanern unglaublich viel und vor allem eine Menge cooler Tricks lernen“, erklärt auch Leonie Zorn. Die Art des amerikanischen Rope Skipping unterscheide sich durch mehr Tanz- und Showelemente von dem, was sie von nationalen Wettkämpfen gewohnt ist. Dabei konnte sie auch schon bei internationalen Wettkämpfen Erfahrungen sammeln. Beim International Double Dutch Contest in Paris im letzten Februar erreichte sie in zwei verschiedenen Kategorien den dritten Platz.

Obwohl die Beelitzer Rope Skipper auch im Ausland unterwegs sind, ist das Sommercamp in der heimischen Trainingshalle der Saisonhöhepunkt. „Die Stimmung und Atmosphäre des Camps sind etwas ganz Besonderes und jedes Jahr anders“, erzählt Kramer, der zu jener Gruppe gehörte, die Rope Skipping in Beelitz vor knapp 18 Jahren aufbaute. Mittlerweile zählt die Abteilung rund 60 Mitglieder. Zum Deutsch-Amerikanischen Sommercamp kamen in diesem Jahr bereits 149 Teilnehmer. Eine Zahl, die Kramer unglaublich freut. Daran könne man schließlich sehen, wie viel Zuspruch Rope Skipping als neue Sportart nach klassischer Tradition des Seilspringens jährlich dazugewinnt. Chantal Willers

Chantal Willers

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