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Sport: Einfach so weitermachen

Der Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam will gegen Neubrandenburg wieder in eigener Sache werben

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Der Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam will gegen Neubrandenburg wieder in eigener Sache werben Von Thomas Gantz Die Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee ist vom baulichen Zustand und Komfort her eigentlich nicht der Ort, der die Massen anlockt. Eine vernünftige Möglichkeit der Luftzufuhr ist scheinbar nicht existent. Auf den Zustand der sanitären Anlagen sei hier nicht näher eingegangen. So gesehen bedarf es schon eines außergewöhnlichen Geschehens, um Potsdams sportinteressierte Öffentlichkeit derart zu mobilisieren wie am 23. Oktober, an dem der Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam in einem denkwürdigen Auftritt den LHC Cottbus mit 28:23 bezwang. 500 Zuschauer waren da. Viel hätte nicht gefehlt und der angealterte Bau wäre ausverkauft gewesen. Noch Tage später sprachen die VfL-Handballer davon, sportlich weiter in Vorleistung gehen zu wollen, um künftig möglichst bei jedem Heimspiel die Atmosphäre des Cottbus-Spiels genießen zu können. In diesem Zusammenhang scheint die morgige Heimaufgabe vom Schwierigkeitsgrad her wie gerufen zu kommen. Der SV Fortuna Neubrandenburg gastiert am Sonntag in Potsdam (Spielbeginn 16 Uhr) und das, was sich so über die Norddeutschen in Erfahrung bringen ließ, gibt eigentlich keinen Anlass zur Besorgnis. Von bislang sieben Begegnungen wurden nur zwei gewonnen. Am vergangenen Wochenende gelang immerhin ein sicheres 31:27 gegen den Ludwigsfelder HC. Gesehen hat kaum einer, dass Stefan Stolt es in dieser Partie auf nicht alltägliche 14 Torerfolge brachte. Nur 120 Besucher waren in der Sporthalle der Fachhochschule Neubrandenburg. Auch im dritten Jahr ihrer Regionalliga-Zugehörigkeit spielen die Fortuna-Handballer, wie der gesamte Ballsport überhaupt, in der früheren Bezirksstadt eine Nebenrolle. Angesichts von Namen wie Andreas Dittmer (Kanurennsport), Franka Dietzsch und Ralf Bartels (beide Leichtathletik), die allesamt in Neubrandenburg beheimatet sind und in diesem Jahr bei international erfolgreich waren, verwundert dies nicht. Während die personell ohnehin nicht sonderlich stark besetzten Neubrandenburger morgen auf zwei ihrer polnischen Akteure verzichten müssen, kann der 1.VfL in Bestbesetzung antreten. Torhüter Christian Pahl, dessen Dienstplan als Bereitschaftspolizist ursprünglich einen Einsatz beim Punktspiel der Fußball-Oberliga zwischen Motor Eberswalde und den BFC Dynamo vorsah, hat nun doch dienstfrei und rückt zwischen die Pfosten. Mit dem wieder komplett ins Mannschaftstraining integrierten Rückraumspieler Tobias Kurtz eröffnet sich künftig eine weitere Alternative zu dem zuletzt äußerst formstabilen Victor Pohlack. Mit welcher taktischen Ausrichtung Trainer Alexander Haase sein Team in die Partie schickt, ist klar. „Wir haben nach den Leistungen der vergangenen Wochen eigentlich keine Veranlassung, an uns zu zweifeln“, sagt er. Soll heißen, dass der Gast zwar ernst genommen werden will, jedoch überzeugend bezwungen wird. Kreisspieler Marc Thiele nach dem abendlichen Training: „So stabil, wie wir derzeit auftreten, erwarte ich von uns wiederum einen überzeugenden Auftritt vor möglichst voller Hütte.“ Die kleinen Unannehmlichkeiten drumherum sollten da nicht stören.

Thomas Gantz

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