Sport: „Einfach Spaß gemacht“

Mit einer Rekordzahl von knapp unter 500 Teilnehmern im Hauptlauf ging am Freitagabend die 16. Auflage des Internationalen Sparkassenlaufs Preußische Meile erfolgreich über die Bühne. Ein heftiger Regenguss hatte eine Stunde vor dem Beginn der Schülerläufe die Herzen beim veranstaltenden Potsdamer Laufclub (PLC) noch einmal höher schlagen lassen, doch zum Schluss spielte das Wetter mit. Mit der einsetzenden Abkühlung kam Hagen Brosius am besten zurecht: Der 19-jährige PLC-Läufer wurde seiner Favoritenrolle klar gerecht und kam ebenso wie im Vorjahr als Erster ins Ziel. Für die historische preußische Meilendistanz von 7532,48 Meter benötigte er 23:20 min und blieb damit eine Sekunde unter seiner Zeit vom Vorjahr. Auf den zweiten Platz kam Florian Schulze (23:31) aus Wusterwitz, Dritter wurde der Berliner Daniel Göhring (25:07).

„Ich bin zusammen mit meinem Freund Flo gelaufen“, erzählte die Sieger nach dem Lauf. „Bis zum Cafè Heider, in dem er mal gearbeitet hat, haben wir es locker angehen lassen. Aber dann wurde das Tempo angezogen. Es war eine tolle Strecke, das hat einfach Spaß gemacht.“ Das sah sein Freund „Flo“ nicht anders. Der 20-Jährige, der im Shirt seines ehemaligen Arbeitgebers lief, trainiert in der Sportfördergruppe der Bundeswehr Militärischen Fünfkampf und ist Mitglied beim SC Potsdam. „Ein schöner Lauf“, resümierte er. „Als wir aus Russischen Kolonie kamen, liefen uns die letzten Läufer entgegen und feuerten uns an. Eine tolle Geste.“

Im weiblichen Bereich hatte Elisabeth Maria Haas die Nase vorn. Die 22-Jährige, die beim SCC Berlin trainiert, war zum ersten Mal in Potsdam am Start. Auf die Strecke ging sie jedoch für Österreich, da sie in Salzburg Medizin studiert. „Ich war ein Dreivierteljahr verletzt und konnte nur bedingt trainieren“, so die Berlinerin, die nach 27:53 min ins Ziel kam. „In diesem Jahr war das erst mein zweiter Lauf, und umso mehr freue ich mich über den Sieg. Die Strecke hat großen Spaß gemacht, da komme ich gern wieder.“ Auf den zweiten Platz lief Karsta Parsiegla aus Teltow in 29:00 min vor der Potsdamer Triathletin Marit Schützendübel, die nach 29:58 min ins Ziel kam. Ein großartiges Rennen lief allerdings auch Lea Schäpe. Die 15-jährige Schülerin vom Helmholtz-Gymnasium setzte sich im Lauf der Jugend B über drei Kilometer in 10:56 min durch und kam damit an die Spitze der Jugend-Gesamtwertung. „Da war auch ein bisschen Taktik dabei“, erzählte sie. „In der ersten Runde blieb ich hinter den Jungs, doch dann hab ich angegriffen.“

Die 16. Auflage des Meilenlaufs war für den PLC abermals ein großer Erfolg. „Im Hauptlauf hatten wir 570 Anmeldungen, knapp unter 500 waren es am Ende – das war Rekord“, so Michael Rudolph, stellvertretender Vereinschef. „Dass einige abspringen ist normal, so war es ja auch bei den Schülerläufen. Da gingen insgesamt 860 an den Start, ungefähr so viele wie im vergangenen Jahr.“ Die neue Streckenführung zur Russischen Kolonie bewährte sich bestens und soll möglichst so beibehalten werden. „Wir führen jetzt Gespräche mit den entsprechenden Ämtern“, so Rudolph. „An der Route wollen wir unbedingt im nächsten Jahr festhalten.“

Henner Mallwitz