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Von Henner Mallwitz: „Einfach unser Tag“

American-Football: Potsdam Royals haben mit Sieg über Spandau Aufstieg in die Oberliga geschafft

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Als sie sich vor drei Jahren formierten, wurden sie noch mancherorts nett belächelt: Die harten Kerle mit den bulligen Schulterpostern und martialischen Helmen. Das Lächeln dürfte mittlerweile dem Respekt gewichen sein, denn was das American-Football-Team der Potsdams Royals seit 2005 auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert. Am Sonntag setzten die Männer vom SC Potsdam in Berlin den i-Punkt auf die bisherige Erfolgsgeschichte und bezwangen als Sieger der Verbandsliga-Staffel Ost die Spandau Bulldogs als Nordstaffel-Ersten im Play-off-Finale klar mit 24:6.

Künftig spielen die „Königlichen“ nun also in der Oberliga als vierthöchster Spielklasse – und damit war vor dem finalen Spiel nicht unbedingt zu rechnen. „Spandau war im gesamten Saisonverlauf, aber auch im Endspiel der klare Favorit“, erklärt Christian Gerber, der einst das Lieblingsspiel der Amis nach Potsdam holte und heute als Abteilungsleiter beim SC Potsdam die Fäden in der Hand hält. „Aber am Ende war es einfach unser Tag, unser Spiel, in dem wir die gesamte Zeit überlegen waren.“

Wir – das war an diesem Sonntag das gesamte Team, dem Gerber eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ bescheinigt. Einige hervorzuheben falle da nicht leicht. Aber Nicolas Pfeiffer habe als Quarterback, als Spielmacher, einen tollen Job gemacht, ebenso wie Nathan Pese, der mit seinen Touchdowns für Punkte sorgte. „Letztlich haben wir uns aber schon im Vorfeld die Spandauer gut angeschaut und wussten, worauf es ankommt“, sagt Gerber. „Eine gute Mischung aus Lauf- und Passspiel. Die haben wir diesmal bestens hinbekommen.“

Und sich damit den Aufstieg in die Oberliga gesichert. Erstaunlicherweise ist dieser für die Royals mit weniger Aufwand verbunden als anzunehmen wäre. Denn: Mussten die Männer bislang noch weite Touren nach Wolgast, Crimmitschau oder Radebeul auf sich nehmen, hält Wernigerode in der Oberliga die weiteste Anfahrt bereit. Die meisten Teams kommen aus Berlin und Cottbus – und sie stellen gleichzeitig auch die härteste Konkurrenz für die Männer um Trainer Michael Voigt. Zusammen mit Christian Gerber hat er ein klares Ziel ausgegeben: „Klassenerhalt mit der Tendenz nach oben.“

Innerhalb der Sportlandschaft der Stadt haben sich die Royals inzwischen zu einer festen Größe gemausert, bei der die Nachwuchsgewinnung einen intensiven Raum einnimmt. Ab diesem Jahr wurde eine neue Mannschaft ab 13 Jahre auf die Beine gestellt – zuvor lag die Untergrenze bei 15 Jahren. „Aber wir brauchen noch viel mehr junge Leute, die irgendwann einmal ins Männerteam rücken“, sagt Gerber. Ende Oktober veranstalten die Royals wieder ein Auswahltraining mit hochkarätigen Coaches. Für Interessenten die nächste Möglichkeit, sich vorzustellen.

www.potsdam-royals.de

Henner Mallwitz

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