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Landeshauptstadt: Eingreiftruppe mit Putzlappen und Besen

Zwischenstand nach drei Monaten „Sauber, sicher, lebenswert“: Zehn Einsätze an Haltestellen

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Heute beschmiert, morgen wieder weg. Die zwei Mann starke „schnelle Eingreiftruppe“ der Potsdamer Stadtentsorgung (Step) hat eine Mission. Die lautet: Sauber, sicher, lebenswert“ und wurde vor drei Monaten von den Stadtwerken und der Landeshauptstadt ausgegeben. Als vielschichtige Aktion zur Verbesserung der Lebensqualität in Potsdam.

Erst gestern morgen habe ein Straßenbahnfahrer gemeldet, dass der Spritzschutz an der Haltestelle Kastanienallee mit Graffiti besprüht worden sei. „Das dürfte schon wieder entfernt sein“, erklärte Martin Weis, Geschäftsführer des Potsdamer Verkehrsbetriebes, bei einer Open-Air--Pressekonferenz am Platz der Einheit. Hier stellten sich die Saubermänner vor. Um im Bedarfsfall gleich ein Team losschicken zu können, habe er die Dienstpläne der Reinigungskräfte umgestellt, erklärte Wolfgang Haar, bei der Step zuständig für die Koordinierung von Reinigung und Winterdienst. Während vorher die Männer und Frauen mit Besen und Kehrblech nur bis 15 Uhr zur Verfügung gestanden hätten, gingen die Schichten jetzt werktags bis 18 Uhr. In dieser Zeit sei die Stadtentsorgung ohnehin mit der turnusmäßigen Reinigung der Haltestellen und dem Leeren der Papierkörbe beauftragt. Hinzu käme jetzt noch der Einsatz im Bedarfsfall. In den vergangenen drei Monaten habe es zehn solcher Extra-Einsätze gegeben, sagte Vip-Geschäftsführer Weis. Einige Hinweise seien von Fahrgästen gekommen, die den Vip-Leitstand informierten. Gemeldet worden seien zum Beispiel Glasbruch oder auch ein durch einen geplatzten Yogurtbecher verschmutzter Wartebereiche.

Um Schnelligkeit geht es auch beim Einsatzteam der Wall AG, die auf dem Gebiet der Landeshauptstadt insgesamt 174 Wartehallen unterhält. Vor etwa sechs Wochen habe man sich mit einer vierköpfigen Servicegruppe der Initiative von Stadt und Stadtwerken angeschlossen, informierte der Vorstandsvorsitzende Daniel Wall. Ein sauberes Stadtbild sei ein wichtiger Standortfaktor. Die Wall AG ist für die Reinigung der Wartehäschen zuständig. Außerhalb dieses Bereichs putzt die Step. Das sei klar getrennt, sagte der Vip-Chef. Größtes Ärgernis für den Wartehallenbetreiber seien zerkratzte oder auch zerschlagene Scheiben. Allein im vergangenen Jahre habe das Unternehmen in Berlin und Brandenburg Glas im Wert von einer halben Million Euro austauschen lassen, so Daniel Wall. Für das Entfernen von Graffiti habe die „Spezialtruppe“ in Potsdam über 600 Arbeitsstunden aufgewendet. Um möglichst schnell an den Einsatzorten sein zu können, sei jetzt am Wall-Toilettenhaus am Platz der Einheit ein „Servicepoint“ eingerichtet worden. Dort fänden die Reinigungskräfte alle Mittel, um gesprühte Schriftzüge zu entfernen. Bei gesplittertem Glas garantiere der Wartehäuschen-Hersteller außerdem einen 24-Stunden-Dienst. Innerhalb eines Tages werde die kaputte Scheibe ausgetauscht. Seien aber die Fahrgäste durch das fehlende Glas gefährdet, werde sofort reagiert.

Nicola Klusemann

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