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Landeshauptstadt: Einigung im Badstreit

Stiftung und Stadtwerke tauschen Flächen im Park

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Babelsberg - Im jahrelangen Streit um das Strandbad Babelsberg haben sich die Stadtwerke und die Schlösserstiftung auf einen Flächentausch geeinigt. Wie Stadtwerkechef Peter Paffhausen am Freitag vor Journalisten erklärte, werde das Strandbad in Richtung des Bootsklubs verlängert und insgesamt und etwa ein Drittel schmaler. Die Stiftung bekomme landeinwärtige Flächen, um den historischen, „Drive“ genannten Uferweg dort wiederherstellen zu können.

In Richtung des Bootsklubs, dessen Gelände zu DDR-Zeiten als Wassersportstützpunkt für die vormilitärische Gesellschaft für Sport und Technik (GST) genutzt wurde, plane die Stadtwerke-Tochter Bäderlandschaft Potsdam GmbH, die alle kommunalen Hallen- und Freibäder betreibt, in den kommenden Jahren bauliche Investitionen „in Größenordnungen“, sagte Paffhausen, ohne konkreter zu werden. Der Bootsklub selbst habe noch einen Pachtvertrag bis 2017. „Vorher passiert da nichts.“

Vor drei Jahren hatte die Schlösserstiftung vor dem Verwaltungsgericht gegen die Stadt geklagt, um das Badgrundstück übertragen zu bekommen. Zur Begründung hatte sie angeführt, die Flächen gehörten zum Unesco-Weltkulturerbe des Parks Babelsberg. Das Gericht hatte 2007 zumindest teilweise zugunsten der Stadt entschieden und ihr eine Grundstückshälfte zugesprochen, die jedoch über keinen Wasserzugang verfügt. Daraufhin sahen sich die streitenden Parteien zu einer Einigung gezwungen, die jedoch zweieinhalb weitere Jahre in Anspruch genommen hat.

Die vom Gericht festgestellte Pattsituation war von der Landeshauptstadt maßgeblich selbst verschuldet worden. 1993 hatte die Kommune auf Rechtsmittel verzichtet, als der nördliche Teil des Freibads vom Bund an das Land Brandenburg übertragen wurde. Auf einen Änderungsbescheid zugunsten der Stiftung von 1997 reagierte die Stadt ebenfalls nicht. Dem Liegenschaftsamt war damals entgangen, dass die rund einen Hektar große Strandparzelle als Teil einer 14-Hektar-Fläche des Parks Babelsberg der Stiftung zugeschlagen wurde. pee

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