Krankenhaus in Bad Belzig nicht einbezogen: Einigung im Tarifstreit für Klinikum

Ein Arbeitskampf am kommunalen Klinikum Ernst von Bergmann ist abgewendet. In dem seit Wochen andauernden Tarifstreit mit dem Marburger Bund als Gewerkschaft der rund 380 angestellten und verbeamteten Ärzte im Klinikum gab es jetzt eine Einigung, wie beide Seiten am gestrigen Dienstag bestätigten. Demnach erhalten die Ärzte unter anderem rückwirkend zum 1. März zwei Prozent mehr Gehalt. In einer zweiten Stufe werden die Entgelte im Juli 2017 erneut um zwei Prozent erhöht. Auch wird das Stundenentgelt für die Bereitschaftsdienste in allen Häusern nach oben angepasst. Zusätzlich hierzu wird der Einsatzzuschlag für den Rettungsdienst ab Juli 2016 von 25 Euro auf 30 Euro erhöht. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2018, also insgesamt 25 Monate.

Allerdings müssen der Einigung noch die entsprechenden Gremien der Häuser zustimmen – für beide Seiten sei eine Erklärungsfrist bis zum morgigen Donnerstag vereinbart worden. Die Regelung gilt auch für das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, die Havelland Kliniken, das Krankenhaus Märkisch-Oderland, die Oberhavel Kliniken, das Städtische Klinikum Brandenburg, das Städtische Krankenhaus Eisenhüttenstadt sowie eben das Potsdamer Klinikum. Der Marburger Bund hatte ursprünglich eine Lohnerhöhung von sechs Prozent verlangt.

Pikant ist allerdings: Für das Bergmann-Tochterkrankenhaus im mittelmärkischen Bad Belzig gilt der jetzt beschlossene Tarif nicht. Dort war die Stimmung zuletzt angespannt. Der Marburger Bund hatte kritisiert, dass das Lohnniveau immer noch rund 15 Prozent unter dem der Ärzte in Potsdam liege. In Bad Belzig traten im Mai auch Ärzte in einen Warnstreik. Laut einer Klinikums-Sprecherin stiegen die Entgelte hier allerdings bereits im Juni um drei Prozent. Zum Juli 2017 sollen sie noch einmal um 2,5 Prozent erhöht werden. 

Stefan Engelbrecht