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Landeshauptstadt: Einigung in Sicht

Stadt hilft der Wagenhausburg auf Hermannswerder nun doch auch finanziell

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Hermannswerder - Für den seit Jahren andauernden Konflikt um die Zukunft der Wagenhausburg zeichnet sich eine Lösung ab. Das haben auf PNN-Anfrage sowohl die Stadtverwaltung als auch das linksalternativ geprägte Wohnprojekt bestätigt. „Die Vertragsverhandlungen sind relativ weit vorangeschritten und auf einem guten Weg“, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz. Ein Sprecher des Wagenhausburg-Vereins „Fairwiese“ sagte, man habe inzwischen einen Vertragsentwurf vorliegen, „bei dem es jetzt noch um wichtige Detailfragen geht“.

Wie berichtet soll das Wohnprojekt von seinem Standort in der Tornowstraße 38 auf das nahe Grundstück mit der Hausnummer 35 umziehen. Das jetzt genutzte Grundstück will die Stadt veräußern; in den seit Jahren laufenden Verhandlungen war von einem Verkaufswert zwischen rund einer oder knapp zwei Millionen Euro die Rede. Doch bei den Verhandlungen gab es ein Problem: Ein Haus auf dem geplanten Grundstück für die Wagenhausburg war stark sanierungsbedürftig und mit giftigen Schadstoffen belastet ist, konkret mit dem verbotenen Insektizid Dichlordiphenyltrichlorethan, kurz DDT. Damit ging es um die Frage, wer für die nötigen Arbeiten finanziell aufkommen soll.

Zunächst hatte Kämmerer Burkhard Exner (SPD) eine Beteiligung abgelehnt. Nun allerdings sagte Stadtsprecher Stefan Schulz: „Die aufzuwendenden Sanierungskosten wären durch die Stadt zu tragen.“ Momentan werde auch mit Hilfe eines inzwischen vorliegenden Schadstoffgutachtens der finanzielle Aufwand dafür geplant, um das Gebäude am Ende wie beabsichtigt für Wohnzwecke nutzbar zu machen. Auch der „Fairwiese“-Verein beteiligt sich finanziell: „Für die baulichen Investitionen, die wir zur Instandsetzung des Objektes zur Wohnnutzung machen müssen, hat unser Architekt bereits Pläne ausgearbeitet.“ Man warte allerdings noch auf die Ergebnisse des städtischen Sanierungskonzepts, „da hiervon alle baulichen Maßnahmen abhängen, die die Außenhülle und das Dach berühren“. Insofern seien die genauen Kosten und auch ein konkreter Umzugstermin noch nicht klar. Der laufende Pachtvertrag gilt bis 2017.

Die Wagenhausburg ist eines der langlebigsten Potsdamer Alternativprojekte; neben einzelnen Kulturveranstaltungen auf Hermannswerder wirbt der Trägerverein etwa um Spenden für ein Lehrerpaten-Projekt in Nepal. Um dessen Zukunft hatte es ebenfalls ein jahrelanges Ringen mit der Stadtverwaltung gegeben. HK

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