Landeshauptstadt: Einladung zum Schaugießen Kirchengemeinde Bornim lässt Orgel restaurieren
Die Restaurierung der Orgel in der 1902/03 errichteten Bornimer Kirche ist durch den Gemeindekirchenrat in Angriff genommen worden. Nicht weniger als 100 Holz- und 309 Metallpfeifen, davon 39 für den Prospekt (die Schaufront), müssen dafür restauriert oder gänzlich neu angefertigt werden.
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Die Restaurierung der Orgel in der 1902/03 errichteten Bornimer Kirche ist durch den Gemeindekirchenrat in Angriff genommen worden. Nicht weniger als 100 Holz- und 309 Metallpfeifen, davon 39 für den Prospekt (die Schaufront), müssen dafür restauriert oder gänzlich neu angefertigt werden. Die Arbeiten wurden dem Schuke Orgelbau in Werder (Havel) übertragen. Sie sollen nunmehr nicht bis Weihnachten, sondern bereits bis zum Sommer beendet werden. Die Orgelweihe ist für den 4. Juli vorgesehen.
Die Kosten werden von Brigitte Neumann, der Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, auf 65 000 Euro geschätzt. Dafür haben der Kirchbauverein sowie der Bauausschuss der Kreiskirche finanzielle Unterstützung zugesagt. Auch durch Benefizkonzerte oder Basare werden Mittel eingeworben. Vor allem setzt der Gemeindekirchenrat aber auf die Unterstützung der Bornimer, wie sie sich in Spenden zu Hochzeiten, Taufen und anderen Familienfeiern, zu Ostern und zum Erntedankfest äußert. Auf einem Aushang sind in der mit 700 Plätzen größten Kirche des Potsdamer Nordraums jetzt die Prospektpfeifen aufgelistet. Ihre Wiederherstellung kostet je nach Größe zwischen 75 und 300 Euro. Wer eine solche Pfeife finanziert, darf auf der Rückseite seinen Namen eingravieren lassen. Dies soll auf dem Kirchweihfest am 12. Juni geschehen.
Anlässlich der Herstellung der ersten Prospektpfeifen hat Michael Schreiber, der bei Schuke das Projekt leitet, für den kommenden Sonnabend, dem 27. Februar, ein Schaugießen angesetzt. Dazu sind ab 10 Uhr die Spender, aber auch andere Interessenten nach Werder in die Orgelbauwerkstatt eingeladen. Sie werden gebeten, sich bei Schuke-Orgelbau, Otto-Lilienthal-Straße 37, 14542 Werder/Havel, unter Tel. (03327) 57 110, anzumelden.
Bei der Bornimer Orgel geht es nicht einfach um eine Reparatur und um den Ersatz fehlender Teile. Vielmehr soll das als opus (Werk) 886 von dem berühmten Orgelbauer Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder) geschaffene Instrument originalgerecht wieder hergestellt werden. Dabei wird es auch auf den ursprünglichen, durch dunklere Töne geprägten „romantischen“ Klang zurückgeführt. Er wurde bei einer Überarbeitung durch das Auswechseln der aus Zinn gefertigten Pfeifen gegen solche aus Zink verändert. Orgelbauer Schreiber sucht bei der Wiederherstellung der alten Klanggestalt die Unterstützung der Bornimer. Wer noch ursprüngliche Metall- oder Holzpfeifen besitzt, sollte sie ihm zugänglich machen. Schon aus Fragmenten könnten die Orgelbauer wichtige Schlüsse ableiten.
Während die Kirchengemeinde die Orgelrestaurierung vorantreibt, verfolgt der 2008 unter dem Vorsitz von Pfarrer i.R. Oskar Schönherr gegründete Kirchbauverein ein wesentlich größeres Projekt: die Sanierung des Außenbaus, die auf 800 000 Euro veranschlagt wird. Im Mittelpunkt stehen dabei der Turm, die Portale und Türen des neogotischen Backsteinbaus. Die wichtigsten Arbeiten sollen bis 2013, dem 110-jährigen Bestehen der Kirche, bewältigt werden. E. Hoh
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