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ATLAS: Einmaleins

Aber Herr Bürgermeister, Herr Finanzbeigeordneter Exner, da haben Sie aber ihr Licht ein wenig arg unter den Scheffel gestellt. Doch zunächst zur Erinnerung: Der Finanzausschuss behandelte die von der Stadt zu viel kassierten Müllgebühren.

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Aber Herr Bürgermeister, Herr Finanzbeigeordneter Exner, da haben Sie aber ihr Licht ein wenig arg unter den Scheffel gestellt. Doch zunächst zur Erinnerung: Der Finanzausschuss behandelte die von der Stadt zu viel kassierten Müllgebühren. Diese über eine Million Euro sollen nun über eine Zeit von fünf Jahren an die Bürger zurückerstattet werden. Nicht sofort also sondern später. Das heißt, die Stadt behält einen Teil der 1,35 Millionen Euro zunächst ein. Darauf fragte ein Stadtverordneter: Und was ist mit den Zinsen? Und Sie, ein Volljurist, antworteten sinngemäß, da seien Sie zunächst überfragt. Aber Herr Exner! Das weiß sogar ihr Pförtner oder Fahrer, dass er bei einem Satz von fünf Prozent 50 000 Euro Zinsen erhält, wenn er eine Million Euro für ein Jahr auf die Bank bringt. Ist es da glaubhaft, dass Ihnen das Thema Zinsen noch nicht durch den Kopf gegangen sein soll? Wo doch ihr eigenes Haus Kommunalkredite aufnimmt – und dafür Zinsen zahlt. Auch wenn die große bürgerliche Koalition im Stadtparlament für sicheren Rückhalt sorgt, soweit darf die politische Kultur nicht sinken, dass da ein angesehener Haushaltssanierer durchkommt mit der Behauptung, er habe vom kleinen Einmaleins der Geldwirtschaft noch nie etwas gehört.

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