Sommerfest der Linken in Potsdam: Einmütiges Votum
Oberbürgermeister Jann Jakobs plädiert bei Linken-Fest für menschenwürdiges Obdach für Flüchtlinge.
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Potsdam - Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärt die menschenwürdige Unterbringung zu einer Priorität im Umgang mit den nach Potsdam kommenden Flüchtlingen. Das sagte er am vergangen Samstag auf dem Sommerfest der Linken im Potsdamer Lustgarten, auf dem er in einem Gespräch mit Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg über aktuelle Themen der Stadtentwicklung sprach.
Wie er betonte, sei es zwar eine große Herausforderung, aber er werde alles dafür tun, dass Flüchtlinge in Potsdam nicht in Zelten oder Notunterkünften untergebracht werden müssten. Für ihn sei nach wie vor die dezentrale Unterbringung in der gesamten Stadt die beste Lösung, deren Kurs er weiterhin fortsetzen möchte. Darüber hinaus sei es wichtig, die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren und vor allem auch den Kindern Kita- und Schulplätze zur Verfügung zu stellen. Nur so könne Integration auch stattfinden.
Keine Einigkeit bei "Mercure"-Abriss
Scharfenberg unterstützte diesen Kurs und betonte, wie bemerkenswert es sei, dass in diesem Punkt alle Parteien an einem Strang ziehen. Die Kraft der Stadt werde hierbei übereinstimmend eingesetzt. Nicht bei allen Punkten herrschte am Samstag eine solche Einigkeit. Als im Gespräch das Thema der Wiederherstellung der historischen Mitte Potsdams und der damit verbundene Abriss des Hotel Mercures zu Sprache kamen, gingen die Meinungen auseinander. Während Jakobs zwar betonte, dass die Stadtmitte nur nach historischem Vorbild wiederhergerichtet werden, nicht aber zur leeren Kulisse verkommen solle, verbinde er mit dem Hotel keinerlei emotionale Gefühle und empfinde es aber als alles andere als ein Schmuckstück. Ob es abgerissen werden müsse, sei diskutabel, der Lustgarten solle aber auf jeden Fall eine Art Volksgarten werden, bei dem die Wiederherstellung des historischen Vorbilds nicht das Hauptziel sein solle.
Scharfenberg sprach sich indes rigoros gegen einen Abriss des Hotels aus, das seiner Meinung nach ein gut funktionierender Betrieb sei. Vor allem bei der Überlegung, dass die Stadt die Abrisskosten tragen sollten, platze ihm regelmäßig der Kragen. Am Ende waren sie sich aber wieder in einer ganz anderen Hinsicht einig: Ob die beiden Lokalpolitiker bei der nächsten Oberbürgermeisterwahl im Jahr 2018 erneut als konkurrierende Kandidaten antreten werden, stehe noch in den Sternen.
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