Landeshauptstadt: Einseitiger Versuchsbeginn
Espengrund-Gymnasium bereitet sich auf Ü 7-Verfahren vor
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Espengrund-Gymnasium bereitet sich auf Ü 7-Verfahren vor Babelsberg. Das brandenburgische Bildungsministerium zieht die Daumenschrauben an. Um ein Ende im Streit um den Modellversuch „kooperative Gesamtschule“ zwischen Goetheschule und Espengrund- Gymnasium herbei zu führen, müssen nicht mehr beide Schulen den Antrag auf Schulversuch beim Ministerium einreichen, sondern nur eine. Sollte also eine Einrichtung, die Goetheschule liebäugelt nach PNN-Informationen mit der Antragstellung, die Modelleröffnung beantragen, würde die andere automatisch daran teilnehmen und vom Ü7-Verfahren ausgeschlossen sein. Das erklärte Bildungs-Staatssekretär Martin Gorholt gegenüber PNN. Er sehe aber kaum noch Chancen dafür, da ein ausgearbeiteter Plan für den Modellversuch bis Ende kommender Woche beim Ministerium vorliegen müsste. Der Staatsminister geht daher davon aus, dass im kommenden Schuljahr beide Schulen regulär am Ü 7-Verfahren, bei dem Schüler der 6. Klasse sich für eine weiterführende Schule entscheiden, teilnehmen. Nach dessen Ende am 15. März entscheiden die Anwahlzahlen sowie das Schulamt über die Eröffnung von siebenten Klassenstufen an den Schulen. Sollte eine Schule auf weniger als 40 Wünsche kommen, wird keine siebente Klasse eröffnet. Dies bedeutet jedoch nicht das Aus für einen Standort, ein Jahr später, sofern keiner anderer Stadtverordnetenbeschluss vorliegt, kann die Schule erneut am Auswahlverfahren teilnehmen. Im Espengrund-Gymnasium bereitet man sich nun auf zwei Arbeitswochen vor, in denen alles versucht werden soll, 40 Anmeldungen für das kommende Schuljahr zu sammeln. Die Beigeordnete für Bildung und Sport der Stadt, Gabriele Fischer, plädierte zudem dafür, den jetzigen 10. Klassen des Espengrund-Gymnasiums einen Abschluss am Standort zu garantieren. Aber auch darin gibt es noch keine Einigkeit zwischen Ministerium und Stadt. Fest steht jedoch, dass bis auf das Leibniz-Gymnasium kein Gymnasium der Stadt sich derzeit dazu in der Lage sieht, im nächsten Schuljahr Elftklässler des Espengrund-Gymnasiums aufzunehmen. Auslöser der permanten Rede und Gegenrede aller Beteiligten ist der Schulentwicklungsplan. Der sah die Schließung des Espengrund-Gymnasiums im Sommer 2006 auf Grund von einem Überangebot an Gymnasiumsplätzen in Potsdam vor. Beschlossen wurde dies von den Stadtverordneten jedoch nicht, sondern nur die Einführung eines Schulversuches, an dem sich das Babelsberger Gymnasium sowie die Goethe-Gesamtschule zur Erhaltung einer gymnasialen Oberstufe in Babelsberg beteiligen sollten. Dieser Versuch sollte ursprünglich von beiden beantragt werden. Das Espengrund- Gymnasium will jedoch nicht an dem Versuch teilnehmen, sondern eigenständig bleiben und im Bereich der gymnasialen Oberstufe mit der Goetheschule kooperieren. Eine solche Möglichkeit der Verquickung zweier Schulen unter einem Dach lässt das Brandenburger Schulgesetz laut Bildungsministerium jedoch nicht zu. In einem Fax teilte das Ministerium mit, zur Eröffnung des kooperativen Schulversuch reiche der Antrag einer Schule. Jan Brunzlow
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