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Landeshauptstadt: Einsteigen mit Rollstuhl

Behinderte trainierten bei Bus und Bahn

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Selbst wenn alle Parameter eingehalten werden, ist es für Behinderte und da speziell für Rollstuhlfahrer oft nicht leicht, in Busse oder Bahnen einzusteigen. Seit November des vergangenen Jahres gibt es wegen der immer wieder vorgebrachten Probleme beim Verkehrsbetrieb in Potsdam (ViP) nun einen Behindertenbeirat, der gestern im ViP- Betriebshof zu einem Mobilitätstraining eingeladen hatte. Über 20 Rollstuhlfahrer waren gekommen.

Werden die als Norm vorgegebenen fünf Zentimeter beim Höhenunterschied und der Ritze zwischen Bahnsteigkante und Combino-Einstieg eingehalten, dann schaffen kompakte Rollstühle den Niveauausgleich ganz gut. Der E-Fix von Christel Wegner hatte allerdings massive Schwierigkeiten. Sie blieb ohne Helfer immer wieder stecken. Wenn der Bus dagegen seine Plattform ausfährt, ist der Einstieg auch für den etwas wackligen E-Fix kein Hindernis.

Im Vorgespräch zur Mobilitätsaktion wurde bemängelt, dass es gerade an innerstädtischen Haltestellen – auch vor dem Stadthaus – noch immer keine Einstiegsmöglichkeiten in die Tram für Rollstuhlfahrer gibt. ViP-Marketingleiterin Inge Keur verwies auf den Bus 692, der als neues Angebot ab Höhenstraße denLuisenplatz und den Platz der Einheit anfährt und auf dieser Tour vor dem Rathaus hält.

Beim behindertenfreundlichen Umbau der Tram-Haltestellen in der Friedrich-Ebert-Straße wartet der ViP auf die Erneuerung der Wasser- und Abwasserrohre durch die Stadtwerke, um den Haltestellenumbau mit dieser Maßnahme zu koordinieren. Einen Termin konnte ViP-Mitarbeiter Axel Mittelstädt aber noch nicht nennen. In der alten Stadtmitte wird sich mit dem Landtagsneubau einiges tun. Am Humboldtring geht im Zuge der Brückensanierung der Umbau voran und auch in der Berliner Straße gibt es Veränderungen. Man lerne immer wieder aus Fehlern, meinte Mittelstädt. Kurz nach der Wende seien einige gemacht worden, zum Beispiel am Bahnhofsvorplatz oder an der Bibliothek. Dort fehlen die geforderten Abstufungen von drei Zentimetern für Blinde, so dass die nicht ertasten könnten, wann der Schienenbereich anfängt. In der Erprobung sind dagegen schon neue Türleisten für den Combino, die erheblich sensibler auf eingeklemmte Gegenstände und Körperteile regieren und zu schneller Türöffnung führen. Von den 130 Straßenbahnhaltestellen seien immerhin 114 schon behindertenfreundlich ausgerüstet, betonte Mittelstädt.

Behindertenbeauftragter Helmut Erker machte deutlich, wie wichtig es ist, Beschwerden zum Beispiel über den Ausfall von behindertenfreundlichen Straßenbahnen direkt an den ViP zu richten, damit sie dort bearbeitet werden können.

Auskünfte, wann die Combino-Bahnen fahren, erteilt auch die ViP-Hotline unter Tel.: (0331) 66 14 275. dif

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