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In bester Jubellaune zeigten sich die Spieler des RSV Eintracht nach dem Sieg im Top-Spiel der Landesliga gegen den Ludwigsfelder FC. Eintracht geht nun als Tabellenführer ins Saisonfinale mit noch drei verbleibenden Partien.

© Julius Frick

Sport: Eintracht bringt sich auf Kurs

Die Elf von André Kather steht nach dem 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen den Ludwigsfelder FC an der Tabellenspitze und kann den Aufstieg in die Brandenburgliga aus eigener Kraft schaffen

Stand:

Es war die 62. Minute, als Franz Großmann, von Wadenkrämpfen geplagt, das erste Mal auf dem Rasen Platz nehmen musste. Das könnte zwar auch als ein Zeichen für einen schlechten Fitnesszustand bei dem Akteur vom RSV Eintracht gewertet werden, doch tatsächlich war es Sinnbild einer sehr intensiv geführten Partie. Vor dem Spitzenduell in der Landesliga Nord vor mehr als 500 Zuschauern zwischen dem Zweitplatzierten und dem bis dato Tabellenführer vom Ludwigsfelder FC hatte RSV-Trainer André Kather von seinen Spielern Laufbereitschaft, Wille und Einsatz gefordert. „Das haben wir auf dem Platz super umgesetzt“, sagte Franz Großmann nach dem Spiel. Mit einem 2:1 (1:0)-Sieg zog die Eintracht am Ludwigsfelder FC vorbei auf den ersten Tabellenrang.

Die Bedeutung dieses Spiels schien beiden Mannschaften von Beginn auf die Stirn geschrieben. Abwartend und abtastend starteten die Teams in die Partie, ließen Taktiererei und lange Bälle das Spiel bestimmen. „Wir wussten, dass Ludwigsfelde ungern selbst die Partie gestaltet und dafür lieber über Konter spielt“, so Großmann. „Deswegen wollten wir ihnen die Spielgestaltung überlassen, was ihnen ja nicht so leichtfällt.“

Mit der taktischen Einstellung der Gastgeber schien der LFC zunächst überfordert, spielte selbst auch nur zögerlich in Richtung des gegnerischen Strafraums. Nach einem Fehlpass in diesem inkonsequenten Aufbauspiel schaltete der RSV sofort um, und kamen mit Franz Großmann auf der linken Seite zur ersten Chance, die in der 11. Minute prompt zum Torerfolg wurde. Eine abgerutschte Flanke des Mittelfeldspielers auf der linken Außenbahn landete an der Torunterlatte und LFC-Keeper Toni Erne konnte nur noch hinterherschauen, wie der Ball im langen Eck im Netz zappelte. „Das war so zwar nicht gewollt, aber super war es trotzdem“, meinte der Torschütze.

Auf den Außenbahnen sorgten sowohl Großmann als auch sein Pendant auf der rechten Seite, Marcus Stachnik, mit gefährlichen Hereingaben für Unruhe im Gästestrafraum. „Ludwigsfelde ist vor allem auf der rechten Seite mit laufstarken Spielern besetzt. Um die aus dem Spiel zu nehmen, mussten wir ihnen genauso läuferisch starke Spieler entgegensetzen“, meinte André Kather. Die Rechnung, den gelernten Außenverteidiger Großmann ins Mittelfeld zu beordern, war ja schon aufgegangen.

In der zweiten Halbzeit bewies Kather wieder ein goldenes Händchen, als er in der 56. Minute Manuel Hannemann für Johannes Kühn brachte. Denn es dauerte nur neun Minuten, bis der Spieler mit der Nummer 10 auf dem Rücken einen Freistoß aus halbrechter Position direkt verwandelte (65.). Allerdings mit einiger Unterstützung von LFC-Keeper Erne, der sich scheinbar nicht entscheiden konnte, ob er den Ball wegfausten oder fangen soll und ihm das Leder über die Handschuhe ins Tor rutschte. Und obwohl den Gästen aus Ludwigsfelde in der 73. Spielminute durch Ermin Seidiji der Anschlusstreffer gelang, war das deutliche Chancenplus über die gesamte Spielzeit aufseiten der Hausherren auszumachen.

„Heute hat die Mannschaft das Spiel gewonnen, die mehr Willen gezeigt hat“, resümierte der zufriedene Coach Kather. Der hohe Laufaufwand seiner Mannschaft hat zwar Körner gekostet, für die letzten drei Spiele der Saison aber noch einmal eine ordentliche Portion Selbstvertrauen gebracht. „Wir dürfen uns jetzt keinen Fehler mehr erlauben“, so Kather. Der Ludwigfelder FC befindet sich mit nur einem Punkt Rückstand noch immer in direkter Lauerstellung. „Ich hoffe, dass wir jetzt einen Lauf kriegen“, meint auch Franz Großmann.

Die Tabellenspitze zu verteidigen wird keine leichte Aufgabe. Im nächsten Spiel gegen SV Schwarz-Rot Neustadt wird die Eintracht erst einmal ohne den Antreiber im Mittelfeld auskommen müssen, der heute seine zehnte gelbe Karte kassierte und somit in der Partie am kommenden Samstag fehlen wird. Die Pause kann er immerhin dafür nutzen, die Krämpfe in den Waden wieder auszukurieren.

RSV: Busch; Amuri, Großmann, Kühn, (56. Hannemann), Lenz, Scheinig, Hetzschold, Maschmann, Martìnez (90+3.Quast), Posznanski, Stachnik (90. Diekmann), Scheinig. Tore: 1:0 Großmann (11.), 2:0 Hannemann (65.), 2:1 Sejdiji (73.)

Chantal Willers

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