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Schoss die frühe Führung zum 1:0, musste sich aber wie seine gesamte Mannschaft bis zum Schluss gegen den Widerstand der Wittstocker wehren: RSV-Offensivspieler Andreas Plaue.

© I. Höfgen

Sport: Eintracht setzt sich an die Spitze

Kather-Elf gewinnt verdient gegen Wittstock, während Ludwigsfelde zu Hause verliert

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Timing ist alles. Vor fünf Wochen haben sich die Fußballer des RSV Eintracht auf einen Mannschaftsabend nach dem Spiel am vergangenen Samstag verabredet. Nach dem verdienten 3:2 (2:1)-Sieg gegen Hansa Wittstock ließ sich am Abend in Zehlendorf doppelt gut feiern: Dem RSV war der Sprung an die Spitze der Fußball-Landesliga gelungen. Seinen unfreiwilligen Beitrag dazu leistete der bisherige Tabellenführer Ludwigsfelder FC, der gegen Velten überraschend mit 0:4 verlor und auf Platz zwei abrutschte.

„Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, sang der RSV-Spielerkreis kurz nach dem Abpfiff. Neun Spieltage vor Saisonende steht der RSV damit dort, wo er – mehr oder weniger offen ausgesprochen – auch gern nach der Saison stehen möchte: auf dem sicheren Aufstiegsplatz. In den verbleibenden neun Spielen – die Saison endet am 21. Juni - kann noch viel passieren. „Wir genießen die Momentaufnahme Tabellenführung“, sagte RSV-Trainer André Kather, „wir konzentrieren uns nur auf das Spiel nächste Woche in Premnitz“, ergänzt sein Co-Trainer Jan Walle.

Gegen Hansa kam nach einer überlegenen halben Stunde ein Manko zum Vorschein, das die RSVer meist erfolgreich überspielen können: Läuft es gut, fehlt manchmal der letzte Wille, den Vorsprung auszbauen. Auch gegen Wittstock schien der Erfolg etwas zu schnell zu kommen. Das Spiel lief, Andreas Plaue und Marc-Robert Borowski trafen in den ersten 13 Minuten, beide Tore waren schön über die Flügel herausgespielt – der RSV zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Zuerst wurde Eintracht-Abwehrchef Jan Diekmann nach 25 Minuten laut. „Hier ist noch nichts passiert, wir wollen mehr“, rief er trotz der 2:0-Führung über den Platz. Aber so rund wie vorher lief es nur noch selten, die Fouls mit anschließendem Diskussionsbedarf auf dem Feld nahmen dafür zu. Stattdessen gelang den abstiegsbedrohten Gästen der 2:1-Anschlusstreffer nach 34 Minuten, als die RSV-Abwehr bei einem Freistoß weitgehend zuschaute. Und auch sonst blieben die Ostprignitzer gefährlich. Für ihre eigentliche Stärke, das schnelle Umkehrspiel, fanden sie gegen die offensiv denkende RSV-Mannschaft den nötigen Platz. Den Gastgebern brachte auch das 3:1 durch einen präzisen Kopfball von Pascal Maschmann (58.) keine Sicherheit. Dezimiert durch eine Rote Karte nach 67 Minuten gelang zehn Wittstockern der 3:2-Anschlusstreffer. Und nachdem Hansa-Spieler Martin Schmidt zehn Minuten vor Abpfiff mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Platz getragen werden musste und das Wechselkontingent erschöpft war, fiel auch gegen neun Gäste nicht der erlösende vierte Treffer.

„Wir haben den RSV für seine arrogante Spielweise nicht bestraft“, ärgerte sich Hansa-Trainer Jörg Lutter – ein Vorwurf, den Stahnsdorfs Co-Trainer Walle „nicht nachvollziehen“ konnte. „Es soll jeder seine Hausaufgaben machen“, sagte Walle. Wichtig sei: „Wir gewinnen die Spiele.“

RSV: Busch; Kühn, Diekmann, Amuri, Großmann; Poznanski, Maschmann; Scheinig, Borowski (61. Prignitz), Plaue (90. Langleist); Stachnik (46. Quast) Tore: 1:0 Plaue (4.), 2:0 Borowski (13.), 2:1 Schmidt (34.), 3:1 Maschmann (58.), 3:2 Franke (78.). Rot: Hordan (Wittstock/67.)

Ingmar Höfgen

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