zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Einwände gegen den Kanal-Ausbau

Marquardt - Mehrere Institutionen haben Einspruch gegen den Ausbau des Sacrow-Paretzer-Kanals erhoben. Widerspruch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens legte erwartungsgemäß die „Bürgerinitiative gegen den Havelausbau (Projekt 17)“ ein.

Stand:

Marquardt - Mehrere Institutionen haben Einspruch gegen den Ausbau des Sacrow-Paretzer-Kanals erhoben. Widerspruch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens legte erwartungsgemäß die „Bürgerinitiative gegen den Havelausbau (Projekt 17)“ ein. In der Begründung heißt es, dass ein Anwachsen der zu befördernden Gütermenge nicht zu erwarten sei: „Sämtliche bisherige Prognosen haben sich als völlig überzogen erwiesen“. Einspruch erhebt die Initiative auch gegen einen Schiffsliegeplatz am ehemaligen Institut für Wasserbau. Der gesamte Potsdamer Nordraum würde an Attraktivität verlieren, da ein Hafen am Kanal zu erhöhter Verkehrsbelastung auf der Bundesstraße 273 führe. Wie Initiativ-Sprecher Andreas Hohlfeld erklärte, stelle die geplante Schiffsliegestelle aus seiner Sicht ein Hafen dar, schließlich sollen dort während des Kanalausbaus Schiffe be- und entladen werden, so Hohlfeld. „Gegen den geplanten Kanalausbau mit seinen negativen Folgen für die Natur und Umwelt“ erhebt ebenfalls der Evangelischer Gemeindekirchenrat von Marquardt Einspruch. Der gegenwärtige Rückgang des Transportaufkommens auf dem Wasserwege gebe weniger denn je Anlass für den Kanalausbau. Das unter europäischen Schutz gestellte Feuchtbiotop und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Nr. 70 „Obere Wublitz“ sei durch die prognostizierte Absenkung des Wasserstandes auf das höchste gefährdet. In der Einwendung heißt es: „Wir Christen setzen uns für den weitgehenden Erhalt der Schöpfung als die natürliche und unabdingbare Grundlage unseres Lebens ein.“ Bereits Ende November hatte sich der Ortsbeirat Marquardt gegen den Kanalausbau ausgesprochen. Die Abbaggerung des Nordufers führe zum Verlust des alten Uferweges „mit über 130 Jahre alten Eichen, Rosskastanien und vereinzelt noch vorhandenen Ulmen“. Zudem werden Auswirkungen auf den denkmalgeschützten Marquardter Schlosspark befürchtet. Die Stadtverordneten-Fraktion Die Andere erhebt ebenfalls Einspruch gegen den Kanalausbau, er sei ökologisch und ökonomisch unsinnig. G. Berg

G. Berg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })