Landeshauptstadt: Einzelhändler beraten über Drewitz-Park
Arbeitskreis trifft sich am 11. November, um über das Für und Wider des Projektes zu diskutieren
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Wie schädlich ist der geplante Fachmarktzentrum für den Potsdamer Einzelhandel? Welchen Einfluss hat es auf das Potsdamer Einzelhandelskonzept? Im Auftrag des Projektentwicklers Henrik Haldinger erstellte Gutachten haben darauf bereits eine Antwort gefunden. Das Center ist in der geplanten Form zu groß, passt selbst in der kleineren Variante nicht ins Potsdamer Einzelhandelskonzept und wird vor allem den umliegenden Händlern Umsatzeinbußen bescheren. Doch grundsätzlich sprechen sich die Gutachter für den Bau aus, wenn der Projektentwickler an einigen Stellen nachbessert.
Nicht erst seit Kommunalpolitiker von CDU und SPD die Pläne der Investoren öffentlich gemacht haben, formieren sich die Einzelhändler und Centermanager gegen das Vorhaben. Bereits in einer Sitzung im Juli sind die Mitglieder der „Arbeitsgruppe Einzelhandel“, die auch am Einzelhandelskonzept mitgewirkt haben, über die Ansiedlungspläne der zwölf Fach- und Verbrauchermärkte im Kirchsteigfeld informiert worden. In dieser Woche werden die Manager von Karstadt, Stern-Center und Bahnhofs-Passagen sowie Vertreter der AG Innenstadt, des Stadtplanungsamtes und der Wirtschaftsförderung zusammensitzen, um über die Gutachten und Konzepte zu sprechen. Die Standpunkte scheinen klar verteilt. Während sich Carsten Panneck vom Wealthcap als Vermieter der Bahnhofspassagen und „das schloss“ in Berlin-Steglitz das Fachmarkt-Center vorstellen kann, ist das Management des Stern-Centers sowie die Händler in Babelsberger und der Innenstadt dagegen. Auch Potsdams Geschäftsstraßenmanager Jan Kickinger hat bereits öffentlich erklärt, er sei gegen die Ansiedlung des Centers am Stadtrand. Seit Ende letzter Woche haben die Ansiedlungspläne einen Beigeschmack: Projektentwickler Henrik Aldinger hat mit der Alkat GmbH, eine seiner Gesellschaften, im Kommunalwahlkampf 2008 die CDU mit einer Spende unterstützt. Dass ausgerechnet Peter Lehmann aus dem Ortsverein Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld und Michael Schröder aus dem Ortsverein Waldstadt, die sich heute für den Bau des Centers aussprechen, von dem Geld im Wahlkampf profitierten, wird selbst innerhalb der CDU kritisch gesehen. Schröder erklärte, es gebe keinen Zusammenhang mit dem Engagement für das Drewitz-Center und der Spende. Die Spende sei ein Dank für den Einsatz der CDU bei der Ansiedlung eines geplanten Marktes auf der damaligen Drewitz-Brache, so Schröder.
In den nächsten Woche verständigen sich auch die Kommunalpolitik zu dem Vorhaben mit mehr als 40 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. 80 Millionen Euro sollen investiert werden, 500 Arbeitsplätze entstehen. Bislang lehnen allein die Bündnisgrünen das Vorhaben komplett ab. Die Stadtverordneten werden nun darüber zu beschließen haben, in welchem Umfang und womit die Fläche bebaut werden kann. „Es ist besser das wir das öffentlich in einem Planverfahren machen und nicht erst dann mit den Betroffenen reden, wenn ein Ergebnis der Verhandlungen von Investor und Verwaltung vorliegt“, erklärte Mike Schubert, SPD-Fraktionschef. Schubert hatte gemeinsam mit der CDU den Antrag eingebracht, nach Widerständen wurde der Antrag von SPD und CDU in die Ausschüsse verwiesen.jab
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