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Landeshauptstadt: Einzigartig, sympathisch, wegweisend

Morgen eröffnet der „Paparazzi Club“ – eine edle Lounge an traditionsreichem Ort in der Innenstadt

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Marlene Dietrich, Hans Albers, Heinz Rühmann – Berühmtheiten kehrten schon in den dreißiger Jahren gern im „Klosterkeller“ ein. Damals war der schmucke Barockbau Potsdams teuerste Weingaststätte und Lieblingsrestauration der Stars. Als Ort der Gastlichkeit hat das Haus in der Friedrich-Ebert-Straße 94 allerdings eine noch längere Tradition: Gebaut während der Zweiten Barocken Stadterweiterung zwischen 1732 und 1742 besaß schon der Bauherr das Braurecht – er schenkte den Grenadieren der Garnisonstadt, die in den Giebelstuben untergebracht waren, frisch Gezapftes aus.

Unter jenen Giebeln soll sich künftig wieder die Prominenz amüsieren: Morgen Abend eröffnen die Unternehmer Sebastian Gäbel und Christian Möstl gemeinsam mit dem Potsdamer Top-Model Franziska Knuppe die edle „Paparazzi Club Lounge“. Auf 250 Quadratmetern im Obergeschoss des denkmalgeschützten Baus haben Gäbel und Möstl die Wände schoko-braun oder tiefrot streichen, das historische Parkett freilegen lassen. „Zeitlos mit Einflüssen moderner und japanischer Architektur“ nennt Gäbel sein Design der Räume, die in der Landeshauptstadt eine Lücke füllen sollen: „Wenn die Cafés abends zumachen, fahren die Leute reihenweise in die Clubs nach Berlin.“ Inklusive der Potsdamer Prominenz um Joop, Jauch und Auermann. Mit ihnen und vielen anderen ist das Ehepaar Franziska Knuppe und Christian Möstl gut bekannt – für den Eröffnungsabend haben bereits die Schauspieler Jürgen Vogel, Thomas Heinze, Alexandra Neldel und Janine Reinhard zugesagt. Gast sein wird auch der Modeschöpfer und Potsdamer Wolfgang Joop, der Franziska Knuppe einst beim Kellnern im Café Heider entdeckte und sie zu seiner Muse machte. „Ich freue mich, dass meine Freunde Franziska und Christian, genau wie ich, die Initiative ergreifen den Standort Potsdam attraktiv und amüsant zu machen. Der Weg und Rückweg nach und von Berlin ist uns Arbeitenden viel zu lang“, sagt Joop. Zur Eröffnung erwartet werden zudem Persönlichkeiten aus der Medienbranche – sie sollen später das „Paparazzi“ für Veranstaltungen nutzen, die Macher denken an Filmpremieren-Partys oder Medientreffs.

Dass das Konzept aufgeht, glaubt auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Ich finde die Idee toll.“ Er habe die Pläne für die Innengestaltung gesehen, das Ambiente sei „wunderbar“. Es gebe in Potsdam eine Nachfrage für einen solchen Club – „und er passt gut in die Stadt“. Auch der Tradition wegen, meinen der 34-jährige Statikmeister Möstl und der 38-jährige Designer und Künstler Gäbel, die beide aus Potsdam kommen und sich schon seit Kindertagen kennen. Damals residierte über dem „Klosterkeller“ die Nobel-Disco der DDR-Bezirksstadt. „Halb Potsdam hat sich hier kennen gelernt“, sagt Möstl. Es sei höchste Zeit, den Ort in der Innenstadt wieder zu beleben und gleichzeitig etwas zu schaffen, das die Landeshauptstadt bisher nicht bieten könne.

„Einzigartig, symphatisch, wegweisend“ soll das „Paparazzi“ sein, sagt Gäbel. Und damit an den regulär geöffneten Abenden – ab dem 26. Mai immer donnerstags, freitags und sonnabends ab 22 Uhr – bei den 20- bis 45-Jährigen sein Publikum finden. Unter der eigens für den Club kreierten Lichtrasterdecke, gespickt mit 60 Röhrenlampen, die jeweils in drei verschiedenen Farben leuchten und per Computer programmiert werden können, sollen Stars, Sternchen und Potsdamer tanzen. Die 6,50 Meter lange Bar glänzt golden, Lauflichter hinter den Lehnen der Sitzecken sollen Muster, Wörter oder Slogans abspielen, die von Wänden und Gläsern reflektiert werden. Statt fotografierender „Paparazzi“ sind vier Überwachungskameras installiert, die das Geschehen filmen – was dann per Live-Projektion betrachtet werden kann.

Entkernt und clubtauglich ausgebaut hat der Eigentümer des Hauses die Räume im Obergeschoss – Boden, Wände und Decke sind schallschützend konstruiert, so dass laute Bässe selbst die direkten Nachbarn nicht stören sollen. Bereits im Frühjahr war die Fassade saniert worden, und das Restaurant „Klosterkeller“, das im Erdgeschoss seine Gäste bewirtet, hat Biergarten und Küche modernisiert.

Möstl und Gäbel haben für das „Paparazzi“ einen Mietvertrag für fünf Jahre unterzeichnet, mit Option auf weitere fünf, und 15 freie Mitarbeiter sind engagiert. Denn: Berühmtheiten kehrten hier schon immer gern ein.

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