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Das Innovations- und Gründerzentrum Go:In in Golm steht kurz vor der Fertigstellung
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Der erste Mieter für das Innovationszentrum Go:In in Golm, das Biotech-Unternehmen AnagnosTec, hat bereits unterschrieben. Ursprünglich sollte das lange geplante Gründerzentrum für Forscher bereits Ende August bezugsfertig sein. Zwei Wochen später soll es nun wirklich so weit sein. „Der Bau geht erfreulich voran“, sagt Ulrich Dietzsch vom Technologie-Zentrum Teltow, der sich um die Vermarktung der rund 4000 Quadratmeter Labor- und Bürofläche kümmert. Junge aufstrebende Wissens-Unternehmer sollen in Golm einziehen. So ganz lässt sich die Zielgruppe allerdings nicht in Worte fassen. Nicht nur Biotech soll es sein – irgendwie mehr. „Das lässt sich schwer unter einen Begriff bringen“, sagt Dietzsch. Nano-Life-Science habe mal einer vorgeschlagen. „Das ist aber auch nur ein Schlagwort.“
Jedenfalls liege man voll im Plan. Fertig wird das Gebäude zwar wegen des langen Winters erst Mitte September. „Dafür sind wir sogar etwas billiger als ursprünglich geplant“, freut sich Dietzsch. Warum? „Der Markt ist hart. Es gab eine Menge Angebote.“ Trotzdem sei es gelungen, die Aufträge an Unternehmen aus der Region zu vergeben.
Jetzt werden Mieter gesucht. „Was wir uns vorgestellt haben, funktioniert“, sagt Dietzsch. 25 Anfragen hat er seit Beginn des Projektes schon bekommen. Einige seien wieder abgesprungen. „Mit 15 ernst zu nehmenden Interessenten bin ich derzeit im Gespräch“, sagt Dietzsch. Darunter sind Ausgründungswillige aus allen Instituten des Wissenschaftsparks Golm sowie von der Uni.
Die ersten Unterzeichner, die Firma AnagnosTec, hat sich 150 Quadratmeter Fläche im Golmer Go:In gesichert. Bisher saß das Unternehmen in Luckenwalde und hatte ein kleines Büro in Golm. Nun zieht das ganze Haus mit zehn Mitarbeitern ins Go:In. „Die meisten unserer Kunden kommen aus dem Westen. Da ist die gute Verkehrsanbindung für uns ein wichtiger Vorteil“, sagt AnagnosTec-Geschäftsführer Stefan Sauermann. Außerdem seien die Konditionen im Go:In sehr günstig.
Und noch einen Vorteil hat das Unternehmen als Erstbezieher: „Wir konnten auf unsere Anforderungen schon beim Bau eingehen“, so Dietzsch. Aber auch auf zukünftige Mieterwünsche kann das Go:In flexibel reagieren. Sämtliche Zu- und Ableitungen für die Labore liegen schon in den Wänden. Was der Mieter braucht, wird einfach an seine Räume angeschlossen. Was er nicht braucht, müsse er auch nicht bezahlen, versichert Dietzsch. „Der Änderungsbedarf soll so gering wie möglich sein.“ So viel Flexibilität hat natürlich ihren Preis. „Wir können nicht ganz billig anbieten, wir verlangen schon Marktpreise“, sagt Dietzsch. Ein paar einfache Büroräume werde man woanders günstiger bekommen, allerdings nicht mit einer so direkten Anbindung an den Wissenschaftspark. „Unsere Preisangebote haben bisher jedenfalls noch keinen erschreckt“, setzt Dietzsch hinzu.
Warum bislang erst ein Mieter unterzeichnet hat? „Wir haben eine besondere Klientel“, erklärt Dietzsch. Für kleine Unternehmen sei es am Anfang schwierig, Entscheidungen zu treffen. „Das dauert oft ein Jahr oder länger bis das Geld für den Mietvertrag zusammen ist.“ Dann würden die Existenzgründer oft relativ kurzfristig entscheiden. „Ich mache mir keine großen Sorgen“, sagt Dietzsch daher. Die große Menge der Interessenten gebe ihm Sicherheit. Die angestrebte Auslastung von rund 80 Prozent sei ohnehin erst nach drei bis vier Jahren zu realisieren.
Im Februar wurde zur Anbindung an den Wissenschaftspark ein Beirat für das Go:In eingerichtet, in dem die Leiter der angrenzenden Institute sitzen. Nun soll über das Innovationszentrum auch die gemeinsame Vermarktung des Standortes vorangetrieben werden. Erstes Projekt ist eine Überarbeitung des Internet-Auftritts. Die offizielle Eröffnung werde man aber noch ein wenig vor sich herschieben, so Dietzsch. Ein paar Mieter wolle man zur Eröffnungsfeier schon haben. Gegen Ende des Jahres wird es nach Schätzung des Planers so weit sein.
Bodo Baumert
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