Landeshauptstadt: Eisenhartschule ist fertig saniert
Ende Juli beginnen Modernisierung und Neubau des Helmholtz-Gymnasiums
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Innenstadt - Sanierung und Ausbau eines der teuersten Schulprojekte der Landeshauptstadt gehen in die zweite Etappe. Als erster Baustein des insgesamt 19,3 Millionen Euro teuren Schulcampus’ in der Kurfürstenstraße wurde jetzt die Sanierung des Hauptgebäudes der Eisenhart-Grundschule beendet. Bereits Ende Juli geht es am benachbarten Helmholtz-Gymnasium weiter: Gleichzeitig sollen sowohl der Neubau für die Schule errichtet und das denkmalgeschützte eigentliche Schulhaus generalüberholt werden. Das kündigte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilien Service (KIS) am Donnerstag bei einem Rundgang durch die Eisenhart-Schule an.
Beide Gebäude sollen im Herbst 2013 fertig werden. Als letzter Bauabschnitt wird ab Februar 2014 die sogenannte Eisenhart-Filiale, ein ebenfalls denkmalgeschütztes Hinterhaus, modernisiert. Es soll künftig als Hort für die Eisenhart-Grundschüler genutzt werden.
Obwohl deren Schulgebäude jetzt fertig ist, müssen sie noch bis zur Fertigstellung der Helmholtz-Schule in ihrem Ausweichquartier an der Ecke Gutenberg- und Hebbelstraße lernen. Denn zunächst ziehen die Gymnasiasten während der Bauarbeiten in ihrer Einrichtung übergangsweise in die Eisenhartschule.
Dort erwartet die Abiturienten „ein modernes Schulgebäude im alten Kleid“, dessen Standard sich hinter dem eines Neubaus nicht zu verstecken brauche, sagte Richter. Auf dem Dachboden wurde eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut – laut Richter „auf dem allerneuesten Stand“. Sie nutzt die warme Abluft zur Erwärmung der frischen Luft im Gebäude. Hauptsächlich kommt das Prinzip den Klassenräumen zugute, die an der Kurfürstenstraße liegen. Die Fenster zu der sehr lauten Hauptverkehrsstraße müssen nun nicht mehr geöffnet werden, weil die Frischluft über die Lüftungsanlage zugeführt wird. Da diese Seite des Gebäudes nach Süden ausgerichtet ist, sind alle Fenster zudem mit einem ausfahrbaren Sonnenschutz ausgerüstet, einen Schallschutz gibt es auch.
Die frühere Schulaula steht mit einer kleinen Bühne für Veranstaltungen zur Verfügung. Eine Amokwarnanlage gehört ebenfalls zur neuen Ausstattung.
Das bislang größte Problem der Schule war der Brandschutz. Wie berichtet hatten die Mängel erst dazu geführt, dass die Einrichtung saniert wurde – die Baufsicht hatte gedroht, die Einrichtung zu schließen. Nunmehr gibt es ein weiteres Treppenhaus als zweiten Rettungsweg, das historische Treppenhaus und die Flure wurden mit transparenten Brandschutztüren abgekoppelt.
Wie berichtet sollte der Schulcampus ursprünglich als Projekt in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) saniert werden. Weil das Vorhaben für die Stadt dann aber teurer geworden wäre, hatte man die Pläne verworfen. Nach dem gleichen Strickmuster scheiterte zuletzt auch die Sanierung der Gymnasien „Einstein“, „Humboldt“ und „Goethe“. Zwar wurden die drei Einrichtungen im Gesamtpaket ausgeschrieben – ein privater Investor hätte sie für 25 Millionen Euro herrichten sollen und der KIS hätte sie für 20 Jahre gemietet – aber der wirtschaftliche Vorteil für die Stadt war so gering, dass die Stadtverordneten den KIS mit der Sanierung beauftragten.
Der KIS muss die Aufgabe nun über Kredite stemmen, wie er es auch beim Campus in der Kurfürstenstraße getan hat. Die jetzt fertiggestellte Eisenhartschule kostete allein 2,3 Millionen Euro, die „Filiale“ denkmalgerecht zu sanieren und zum Hort umzubauen, wird weitere knapp 2,9 Millionen Euro verschlingen. Am teuersten aber ist der Ausbau des Gymnasiums. Der Helmholtz-Hauptbau schlägt mit 7,14 Millionen Euro zu Buche, für den Neubau, in dem weitere Klassenräume entstehen, werden noch einmal knapp sieben Millionen Euro fällig. Inklusive ist jeweils die Herrichtung der Außenanlagen. Die im Hof aufgestellten Bürocontainer, in denen auch Klassenräume untergebracht waren, werden nach Sanierungsende abgebaut.
Eine Kapazitätserweiterung ist mit dem Ausbau des Campus’ allerdings nicht verbunden. Es verbessere sich lediglich die „Raumsituation“, so Richter. Die Grundschule bleibe weiterhin zweizügig, nur im Ausnahmefall könne bei dringendem Bedarf eine zusätzliche Klasse „erwogen werden“.
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