Landeshauptstadt: Elefanten müssen es warm haben Dickhäuter-Fütterung beim „Circus Voyage“

Bornstedter Feld – „Hoch, Anja!“ hieß es gestern nicht nur einmal für die 40-jährige Elefantendame. Der Aufforderung folgend hob sie behäbig ihren mächtigen Kopf, um eines der Kinder vorsichtig auf ihren Stoßzähnen mehr als einen Meter über den Erdboden zu heben: Der „Circus Voyage“, der ab heute bis zum 11. Dezember zu seinen Vorstellungen im am Volkspark aufgestellten Zelt einlädt, empfing gestern Potsdamer zur Elefantenfütterung. In einer beheizten Halle, die ständig eine Temperatur von 15 bis 18 Grad haben muss, warteten die Dickhäuter auf Obst und Gemüse aus den Händen der Besucher. Den sechs afrikanischen Elefantendamen im Alter von 16 bis 40 Jahren schien das Ganze sehr zu gefallen – nicht nur wegen der Zusatzration Futter. „Beschäftigung ist für die Tiere sehr wichtig“, sagte Alois Spindler, der einer Zirkusfamilie entstammt, die seit mehr als 50 Jahren Zirkuselefanten besitzt. Er selbst arbeite seit 16 Jahren mit den sechs Elefanten, ließ der Besitzer und Betreuer der Tiere wissen.

Sehr viel Wert lege der Zirkus auf artgerechte Tierhaltung, sagte Pressesprecherin Bettina Richter. „Angekettete Elefanten gibt es bei uns nicht“, so Richter. Im Sommer seien die Tiere in Freigehegen untergebracht, im Winter hielten sich Elefanten und Giraffen – beide sehr kälteempfindlich – in der beheizten Halle auf. Ein Tag wie der gestrige „ist uns sehr wichtig, da sich die Besucher bei einem Blick hinter die Kulissen von der vorbildlichen Tierhaltung überzeugen können“, so die Pressesprecherin.

Die Tiere seien zweifellos die Hauptattraktion in der Show des „Circus Voyage“. Aber auch herausragende Artistik und Humor werde den Besuchern der Vorstellungen ab heute geboten. Der Zirkus wolle der Stadt so wie im vergangenen Jahr 500 Freikarten für sozial schwache Familien zur Verfügung stellen. Diese werde sich der Oberbürgermeister am 6. Dezember bei einem Besuch im Raubtierkäfig der Bengalischen Tigerdame Shiva abholen.sl