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Artistisch. Hannah Petschick vom Gastgeber Motor Babelsberg gewann am Samstag ihren Wettbewerb.

©  Manfred Thomas

Sport: Eleganz zwischen Tanzen und Turnen

Beim 2. Potsdam-Pokal sichern sich die jungen Sportakrobaten von Motor Babelsberg zahlreiche Podestplätze. Die Konzentration auf das Leistungsprinzip trägt Früchte

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Die Sportakrobatik ist zugleich harmonisch und kraftvoll. Denn mit einer Mischung der Elemente aus dem rhythmischen Tanz und dem athletischen Turnen wird von den Akrobaten bei jeder Übung dynamischer Körpereinsatz und grazile Eleganz verlangt. Am vergangenen Samstag konnten beim 2. Potsdam-Pokal besonders die Nachwuchstalente der Potsdamer Sportakrobaten des SV Motor Babelsberg überzeugen.

„Man benötigt Beweglichkeit, das Beherrschen der Grundanforderungen, wie einen Handstand oder Rollen, und Körperspannung. Aber am wichtigsten ist das Balancegefühl“, erklärt Kathleen Adler, Abteilungsleiterin der Potsdamer Sportakrobaten. Denn ohne Balance fällt man, und wenn man fällt, verliert man Punkte. So einfach scheint die Rechnung dieser komplexen Sportart.

Das Zusammenspiel von Tempo- und Balanceübungen und choreografischen Elementen eröffnet in den verschiedenen Wettkampfklassen einen kreativen Spielraum für die zwei bis zweieinhalb Minuten lange Kür. „Die Choreografien können frei zusammengesetzt werden, aber je nach Altersklasse müssen bestimmte akrobatische Elemente geturnt werden“, erklärt die Abteilungsleiterin. Bei der Entwicklung der Podest-, Paar- oder Gruppenküren werde neben dem Ausdruck, der in der Choreografie vermittelt werden soll, auch auf die Nutzung des gesamten Raumes auf der Matte geachtet. Dabei muss nicht nur der Rhythmus der Übungen zum Takt der Musik passen. Besonders die Gleichmäßigkeit und das Zusammenspiel der Partner ist die Grundlage für eine gute Benotung in den Kategorien Artistik, Technik und Schwierigkeitsgrad, die von einem zehnköpfigen Kampfgericht vergeben wird.

Hinter diesen technischen und artistischen Aspekten der Sportakrobatik steht jedoch stets der Spaß an den Übungen, den die Nachwuchssportler am vergangenen Samstag mit unglaublicher Leichtigkeit und Eleganz, aber auch mit Präzision und Kraft in ihren Kürübungen auf die Matte oder das Podest brachten. Besonders spektakulär waren dabei die Hebefiguren und Halteübungen auf dem Podest, was bei den noch jungen Athleten zwar spielend leicht aussah, aber mit großem Kraftaufwand verbunden ist.

Dabei steht auch der Leistungsgedanke im Vordergrund. „Mit 30 Mitgliedern sind die Trainingskapazitäten unseres Vereins so gut wie aufgebraucht. Da müssen wir eine Auswahl treffen, ob Kinder die zu uns kommen, Potenzial haben oder nicht“, meint Kathleen Adler. Die Athleten sind meist noch unter 18 Jahre alt. Lediglich ein erwachsenes Paar gehört dem Verein an.

Das Konzept mit klein gehaltenen Trainingsgruppen und dem Leistungsprinzip scheint aufzugehen, denn bei dem heimischen Pokal konnten sich die Potsdamer Sportakrobaten gegen die Konkurrenz aus ganz Brandenburg mit beeindruckenden Küren durchsetzen.

Die neunjährige Tami Lina Adler gewann mit ihrer Einzelleistung am Podest in der Nachwuchsklasse bis 14 Jahre und erhielt außerdem den Preis für den Tagesbestwert von 24 200 Punkten. Und in der Paarübung in der Nachwuchsklasse bis 14 Jahre konnten die Potsdamerinnen Hannah Petschick und Katharina Schulz den ersten Platz auf dem Treppchen sichern. Mit insgesamt drei ersten, vier zweiten und drei dritten Plätzen dominierten die zwölf teilnehmenden Athleten des SV Motor Babelsberg, die sich dem Wettkampf stellten, bei dem reinen Nachwuchswettkampf in der eigenen Halle. Dabei setzen die Potsdamer Sportakrobaten in ihrem Erfolgsrezept vor allem immer auf eines: die Ausgewogenheit zwischen tänzerischer Leichtigkeit und turnerischer Kraft.

Insgesamt 31 Akrobaten aus vier Vereinen waren zu dem Wettbewerb nach Potsdam gereist. Neben Motor traten auch Sportler und Paare aus Kirchmöser, Zepernick und von Brandenburg 94 in der Sporthalle Kirschallee an.

Chantal Willers

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