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Potsdamer Leibniz-Kolleg präsentiert das Thema Wasser als Herausforderung des 21. Jahrhunderts

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Wir brauchen es Tag für Tag. Leben wäre ohne es nicht möglich. Unser als blau gepriesener Planet ist zu fast drei Vierteln damit bedeckt. Wasser ist das zentrale Thema der Vortragsreihe „Wassermangel und Nachhaltigkeit – Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, die das Leibniz-Kolleg vom 9. bis 11. Mai an der Uni Potsdam veranstaltet. Nicht einmal drei Prozent der globalen Wasservorkommen sind als Süßwasser nutzbar und davon stehen gerade mal 0,3 Prozent als Trinkwasser zur Verfügung. Und die Reserven schrumpfen.

Laut der WasserStiftung in Ebenhausen habe sich der weltweite Wasserverbrauch seit den 1980er Jahren aufgrund der Bevölkerungsexplosion verdoppelt. Aus Geldmangel würden die wenigsten Abwässer gereinigt. Durch undichte Leitungen gehen große Mengen an Nutzwasser verloren. Und die Erderwärmung drohe das Problem der Wasserknappheit noch zu verschärfen. So könnte im Jahre 2050 ein Großteil der Menschheit mit akuter Wassernot konfrontiert sein.

Genügend Gründe das Element Wasser auf die Agenda einer naturwissenschaftlichen Veranstaltung zu setzen. Das „blaue Gold“ ist Gegenstand zahlreicher Expertenvorträge, die zur Auftaktveranstaltung am 9. Mai einerseits um Probleme der Landnutzung und des Wasserhaushaltes am Panamakanal kreisen werden. Andererseits geht es auch um das Eis der Polargebiete, wo fast 80 Prozent der Süßwasservorkommen gespeichert sind. Aber auch Themen wie Bergbauseen als Lebensraum und hydrologische Extremereignisse, wie Hochwasser und Dürren, werden anhand der Situation von Flüssen in Deutschland veranschaulicht.

Doch nicht nur akute Probleme rund um das Element Wasser, wie die Schadstoffverschmutzung von Gewässern, der Raubbau durch die Landwirtschaft, die Bodenversalzung oder die Trockenlegung von Feuchtgebieten werden im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Wolfgang Kinzelbach, Professor für Hydromechanik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, wird im geplanten Hauptvortrag am 10. Mai über Nutzung und Schutz der Wasserressourcen des Planeten referieren. Dabei sollen auch einige Lösungsansätze aus der Forschungspraxis präsentiert werden.

Exemplarisch wird der Schutz des Okavango Deltas in Botswana und der Schutz der von Bodenversalzung und Austrocknung bedrohten Wälder an Flussufern, sogenannte Galeriewälder, in Xinjiang/China vorgestellt. Wichtige Ansätze für die Lösung des Wasserproblems sind laut Prof. Kinzelbach, die Kontrolle des Bevölkerungswachstums und eine wassersparende Bewässerung. Gerade der hohe Bedarf der Landwirtschaft verschlinge rund 70 Prozent des vom Menschen genutzten Süßwassers. Aber auch die Entsalzung von Meerwasser oder der Import von wasserintensiven Produkten in trockene Regionen der Erde können zur Entschärfung des Wasserproblems beitragen.

Wasserknappheit ist in Brandenburg trotz der gegenwärtigen Trockenheit noch kein akutes Problem. Einige Gewässer jedoch seien „nachhaltig“ verschmutzt, wie Prof. Axel Bronstert vom Institut für Geoökologie der Uni Potsdam berichtet. In den Sedimenten seien zum Teil hohe Konzentrationen an Phosphor nachzuweisen, die unter anderem zu schädlichem Algenwachstum führen könne. Wegen der geringen Fließgeschwindigkeit der Gewässer werden die umweltaktiven Ablagerungen kaum fortgespült. Woher der Phosphor in den Gewässern allerdings stammt, bleibt vorerst rätselhaft und beschäftigt eine Reihe von Wasserexperten. Vielleicht tragen nun die experimentellen Vorführungen für Schüler am 9. Mai dazu bei, dass zukünftige Wissenschaftler der Lösung auf die Spur kommen.

Leibniz-Kolleg Potsdam, 9. bis 11. Mai, Uni Potsdam. Hauptvortrag: 10. Mai, 16 Uhr, Neues Palais, Audimax. Programm unter www.leibniz-kollegpotsdam.de.

Arno Meinken

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