
© Olaf Möldner
Sport: Elisa Muri blockte wie noch nie
Volleyball-Erstligist SC Potsdam feierte einen 3:2-Heimerfolg gegen den USC Münster
Stand:
Elisa Muri strahlte über das ganze Gesicht, hüpfte zu italienischen Klängen durch die Halle der Potsdamer MBS- Arena und herzte immer wieder ihre Mitspielerinnen. Die 28-jährige Zuspielerin hatte am Samstagabend auch allen Grund zur Freude, denn sie hatte gerade mit ihrem Blockpunkt im Tiebreak für das entscheidende 15:8 gesorgt, wodurch die Erstliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam den Tabellenfünften USC Münster daheim nach knapp zweistündigem Spiel mit 3:2 bezwangen und sich selbst in der Tabelle um zwei Ränge auf Platz acht verbesserten. „Ausschlaggebend für diesen Sieg war, dass wir heute mehr als in den letzten Spielen an uns selbst geglaubt haben“, erzählte die Italienerin, die zur besten Spielerin ihres Teams gekürt wurde, nach dem zweiten SC-Erfolg gegen Münster seit 2009. „Und sieben Blockpunkte wie heute sind mir noch nie gelungen.“
Elisa Muri verteilte am Samstagabend nicht nur geschickt die Bälle für erfolgreiche Angriffe vor allem Lucia Frescos (23 Punkte), Anika Zülows (12), Caterina Fanzinis (9) und Nikol Sajdovas (8), sondern holte beim Blocken Münsteraner Angriffe selbst die meisten Zähler. Im ersten Satz sorgte die Italienerin mit einem Aufschlagpunkt für das wichtige 22:18, ehe es schließlich25:21 hieß. Im zweiten gelangen ihr die ersten Blockzähler, doch Potsdam machte nach eigener 19:18-Führung zu viele Fehler und verlor 22:25. Der dritte Spielabschnitt war eine klare Angelegenheit für die Gastgeberinnen (25:11), ehe sich Münster im vierten Satz zurückkämpfte. Beim 15:16 konnte der SC noch hoffen, doch am Ende lag der insgesamt neunfache Deutsche Meister mit 25:18 vorn, obwohl Muri auch hier zählbar blockte. So musste der Tie-Break entscheiden, in dem es das Team um Cheftrainer Alberto Salomoni diesmal besser machte als zwei Wochen zuvor beim 2:3 an gleicher Stätte gegen Stuttgart (7:15). Beim Stand von 9:7 gelangen Muri zwei Blockpunkte in Folge, und nach knapp zwei Stunden reiner Spielzeit konnte sie nach ihrer letzten erfolgreichen Aktion jubelnd die Faust in die Luft strecken und mit ihrer Mannschaft den Applaus der rund 700 Zuschauer genießen.
Matchwinnerin neben Elisa Muri war Lucia Fresco, die insgesamt 26 Punkte zum Sieg beisteuerte. Wenn die 21-jährige Argentinierin mit dem Spitznamen „La Bomba“ am Netz hochstieg, brannte die Luft. „Wir haben heute gefühlt, was wir als Team schaffen und dass wir gewinnen können“, erklärte die 1,93 Meter große Diagonalspielerin. „Das war unser bisher bestes Spiel in dieser Saison. Und es war ein sehr wichtiger Sieg für uns und unser Selbstvertrauen.“
Auch Alberto Salomoni lobte „La Bomba“. „Sie hat heute sehr wichtige Punkte gemacht, vor allem im fünften Satz“, so Potsdams Coach. „Aber sie muss insgesamt noch konstanter werden.“ Anerkennende Worte fand er auch für Nikol Sajdova, die nach längerer Verletzungspause erstmals wieder im Startsechser stand und mit acht Punkten aus 13 Angriffen eine 62-prozentige Erfolgsquote hatte. „Man hat heute gesehen, wie wichtig Nikols Rückkehr für uns war.“ Der Sieg sei bedeutend gewesen, vor allem für die Moral. „Aber wir werden nach sechs Partien weiter kleine Brötchen backen und erstmal weiter von Spiel zu Spiel gucken“, erklärte Salomoni, ehe er Sonntag Früh „mit einem guten Gefühl“ für zwei freie Tage heim nach Turin flog. Der SC tritt am nächsten Samstag in Hamburg an, ehe eine Woche später der momentan zwei Punkte schlechtere Tabellennachbar Alemannia Aachen in die MBS-Arena kommt.
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