Landeshauptstadt: Elternvertreter: Vertrauen zum Träger zerstört

Die Stadt will heute im Fall Kita „Sonnenblume“ vermitteln. Wegen des „irreparabel zerrütteten Vertrauensverhältnisses“ zwischen der Kita-Leitung und einer Elternvertreterin kündigte der Kita-Träger Diakonisches Werk den Betreuungsvertrag. Der dreijährige Sohn der engagierten Mutter, die auf ihr Mitspracherecht bestanden hatte, darf ab 1. September nicht mehr die Einrichtung im Kirchsteigfeld besuchen (PNN berichteten).

Die Beigeordnete für Jugend und Soziales, Elona Müller sowie Jugendamtsleiter Norbert Schweers wollen am heutigen Freitag die Wogen glätten. Das sicherten beide im jüngsten Jugendhilfeausschuss zu. Eine Rücknahme der Kündigung des Betreuungsvertrages sei aber nur ein Ziel ihres Protestes, sagt Ina Göring, ebenfalls Elternvertreterin im Kita-Ausschuss „Sonnenblume“. Über 84 Elternunterschriften hatten die Vertreter gegen die Sanktion des Trägers gesammelt und an das Jugendamt geschickt.

„Wir fordern einen Trägerwechsel“, sagt Ina Göring und begründet dies mit dem „irreparabel zerrütteten Vertrauensverhältnis“ zum Diakonischen Werk. Von Elternseite habe man mehrfach versucht, mit dem Träger zu kooperieren. Zu den regelmäßig stattfindenden Ausschuss-Sitzungen sei das Diakonische Werk immer eingeladen gewesen, aber nie erschienen, erzählt die Mutter zweier Kinder. Man habe sich dann eben nur mit den Erzieherinnen beraten, zu denen man ein sehr gutes Verhältnis habe, sagt Ina Göring. Allerdings werde das mittlerweile auch von Trägerseite untergraben, ist ihr Eindruck. Erst am vergangenen Donnerstag sei eine Ausschuss-Sitzung verabredet gewesen. „Die Elternvertreter waren da, die Erzieherinnen nicht.“ Später habe sie einen Zettel in ihrem Fach vorgefunden, dass das Treffen auf den 12. Juli verschoben sei. Eine Schikane, die die Leiterin veranlasst haben muss, vermutet Ina Göring. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann