Der Wertewandel schreitet voran: War Lebensqualität vor Jahren allein durch materielle Konsumgüter bestimmt – allem voran Autos – richtet sich der Fokus nun stärker auf Umweltfaktoren wie Staub und Lärm. Gerade beim Geräuschpegel wird zwar noch gesagt, das könne gar nicht anders sein, wenn man in einer Großstadt leben will. Doch bei der Wohnungssuche wählt dann selbst der eingefleischte Großstädter lieber die ruhige Wohngegend. Ein Beispiel ist die Charlottenstraße in der Innenstadt: Bürgerhäuser reihen sich rechts und links des Wegs; vor der Automobilisierung war die Straße eine begehrte Adresse. Ganz anders heute, da dort Autos fahren. Obwohl es auch Fortschritte gibt – der Sanierungsstand einiger Häuser verdeutlichen, dass in der Charlottenstraße nicht die höchsten Mieten erzielt werden. Um wie viel besser könnte die Lebensqualität sein, wenn exponierte Innenstadtlagen – wenn überhaupt – nur noch emissionsfrei zu befahren wären. Ziel der Stadtentwicklung muss es sein, das Primat des Automobils zu brechen zugunsten der Gesundheit der Menschen. Hilfreich wirkt dabei ein stetes Anwachsen des Gesundheitsbewusstseins: Immer seltener kommen Leute auf die Idee, mit dem Auto Zigaretten holen zu fahren. Und nicht nur deshalb, weil sie gar nicht mehr rauchen.
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