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Landeshauptstadt: Empörung bei Potsdamer G8-Gegnern

Keine Durchsuchungen in der Stadt / Bündnis hofft auf größere Mobilisierung

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Mit einem Aufruf mit dem Titel „Jetzt erst recht“ hat das Potsdamer Anti-G8-Bündnis gestern auf die bundesweite Razzia der Polizei in der linken Szene reagiert. „Bereiten wir den Herrschenden einen heißen Monat! Die G8-Ministertreffen in Potsdam stören!“, heißt es darin. Die Durchsuchungen hätten der Einschüchterung gedient, sagte Holger Zschoge, Sprecher der Anti-G8-Initiative. Jedoch habe die Razzia aus seiner Sicht eine größere Mobilisierung der Anti-G8-Bewegung ausgelöst. Der Potsdamer „solid“-Jugendverband schloss sich der Kritik an.

Nach den Durchsuchungen war es bereits am Mittwochabend gegen 20 Uhr auf dem Platz der Einheit zu einer kleineren Versammlung von Angehörigen der linken Szene gekommen, die laut Polizeipräsidiumssprecher Rudi Sonntag bald auseinander gegangen sei. Es habe keine Durchsuchungen in Potsdam gegeben.

Allerdings fühlt sich die Potsdamer Anti-G8-Initiative laut ihrem Sprecher dennoch betroffen. „In Brandenburg wurden wie in Strausberg normale alternative Wohnprojekte durchsucht, mit denen wir persönlich verbunden sind“, so Zschoge. Der angenommene Terrorverdacht sei konstruiert: Dem Staat sei es vielmehr um den Einblick in die netzwerkartige Struktur des G8-Widerstands gegangen, der sich anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm formieren wolle. Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen vom 6. bis 8. Juni werden bis zu 100 000 Demonstranten erwartet. „Wir haben bis jetzt drei Busse und einen Fahrradkonvoi organisiert“, so Zschoge. Nach der Razzia werde sich auch an der Planung für Potsdam nichts ändern: Am 19. Mai findet ein „Open Air“ gegen das G8-Finanzministertreffen statt, am 30. Mai eine Großdemo gegen die G8-Außenminister – beide Konferenzen finden in Potsdam statt. HK

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