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Sport: Endkampfgestaltung noch steigerungsfähig

SC-Volleyballerinnen unterlagen beim VC Olympia Berlin 1:3

Die Gegend um den Anton-Saefkow-Platz in Berlin-Lichtenberg hat städtebaulich wenig zu bieten. Seit zwei Jahrzehnten scheint dort die Zeit stehen geblieben zu sein. Die auf einer parkähnlich anmutenden Freifläche befindliche Saefkow-Sporthalle ist da gewissermaßen schon ein Kleinod. Das Gebäude, in seiner langen Geschichte immer auch eine Heimstatt des leistungsmäßig gespielten Volleyballs, ist gut in Schuss. Seit einiger Zeit ist die Halle Austragungsort der Heimspiele des VC Olympia Berlin, der innerhalb des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) den Status eines Nachwuchs-Leistungszentrums genießt.

Zum Rückrundenauftakt in der 2. Damen-Bundesliga Nord gastierte der SC Potsdam am Sonnabend in der Saefkow-Halle und verlor vor 90 Zuschauern mit 1:3 (23:25, 18:25, 25:23, 26:28). Im Vergleich zur Vorwoche, als sie beim 2:3 gegen den Tabellenführer TSV Spandau glänzend mitspielten, wirkten die Potsdamerinnen diesmal ein wenig zu reserviert. Spielte etwa die Erinnerung an den Saisonauftakt noch eine Rolle, als der Aufsteiger Ende September an der Heinrich-Mann-Allee im Schnellverfahren abgefertigt wurde und 0:3 unterlag? Zumindest der zweite Spielabschnitt ließ diesen Schluss zu.

Ansonsten hat der SC Potsdam vorgestern nachweisen können, dass der einst beträchtliche Niveauunterschied zum VC Olympia fast nichtig geworden ist. In einer beiderseits recht fehlerbehafteten Partie entschied letztlich eine zweifelhafte Entscheidung der Unparteiischen. Im vierten Satz schmetterte Mittelblockerin Julia Plaschke beim Stand von 24:23 für den SC Potsdam einen Ball ins Aus. War der Block der Berlinerinnen noch dran? Der Hauptschiedsrichter sagte nein. Die Reaktionen und Proteste von SC-Trainer Volker Knedel und den Spielerinnen ließen Gegenteiliges vermuten.

Die sechste Niederlage im zwölften Saisonspiel war auch Konsequenz der anhaltenden Schwächen in der Endkampfgestaltung. Schon im ersten Satz führten die Potsdamerinnen mit 20:16. Als es schließlich ernst wurde, war das Spiel vielleicht zu sehr auf Jule Schneider zugeschnitten, die unlängst vom Erstligisten VfB Suhl kam und in der Vorsaison noch beim VC Olympia spielte. Die 1,73 Meter große Abwehrspezialistin verlagerte ihren Aktionskreis immer dichter heran ans Netz.

In Abwesenheit der zuletzt in Topform befindlichen Außenangreiferin Anika Zülow und Zuspielerin Susanne Langer wechselten bei Jule Schneider einige spektakuläre Szenen mit letztlich zu vielen vergeblichen Angriffsversuchen. Der Grund: Die Gegenspielerinnen auf der anderen Seite des Netzes waren einfach einen halben Kopf größer. Thomas Gantz

Thomas Gantz

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