Sport: Endlich einmal entschlossen zugegriffen
Die HSC-Handballerinnen erspielten sich beim 27:23 über den MTV Altlandsberg den ersten Saisonsieg
Stand:
Die wesentliche Erkenntnis aus diesen sechzig Minuten ist in einem ebenso kurzen wie bedeutungsschweren Satz formuliert: „Sie können es also doch!“ Am Sonnabend holten sich die Regionalliga-Handballerinnen des HSC Potsdam ausgerechnet im Kräftemessen mit dem brandenburgischen Dauerrivalen und Mitaufsteiger MTV Altlandsberg die ersten Pluspunkte in neuer Umgebung. Vor 200 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee entschieden sie das wie immer sehr emotional geführte Derby mit 27:23 (13:10) für sich.
Nicht nur der Sieg an sich, sondern auch die Art und Weise, wie er erkämpft wurde, macht Mut. Nach einem guten Drittel der Spielzeit waren die selbstbewusst ins Spiel gehenden Potsdamerinnen schon auf 12:5 enteilt. Der MTV Altlandsberg, ohne eine ihrer leistungsstarken Torhüterinnen und die bei der Beach-Weltmeisterschaft weilende Janin Hetzer antretend, nahm die Tagesaufgabe da wohl auch nicht ernst genug. Den Verdienst des ersten HSC-Erfolges stellt dies in keiner Weise in Frage.
Lief schon vor der Pause das Konterspiel phasenweise sehr gut, wurde der HSC gegen den zur Spielmitte stark aufkommenden Kontrahenten auch einer gewissen Hektik Herr. Ausgerechnet die ansonsten schwache Sylvia Kalina (wechselte im Sommer aus Potsdam nach Altlandsberg) brachte ihren Verein erstmals überhaupt beim 17:18 (45.) in Führung.
Wie die Gastgeberinnen, angetriebenen von der nun überragenden Christin Wolter mit der so genannten zweiten Luft ins Spiel zurück fanden und die Partie beim Spielstand von 25:21 (56.) endlich vorentschieden hatten, imponierte auch dem diesmal merklich ruhigeren HSC-Trainer Dieter Döffinger. „Er hatte zur Pause ganz klar das Gefühl vermittelt, uns zu vertrauen“, wertete Petra Schemel nach der Partie und fügte an, dass das Erfolgserlebnis seinen psychologischen Wert hat. „Für uns wurde es höchste Eisenbahn, mal ein Spiel zu gewinnen. Wir sind alle sehr erleichtert und hoffen auf eine baldige Fortsetzung.“
Es ist eigentlich nicht die Zeit, nach neuen Perspektiven für die Potsdamerinnen in der Regionalliga Nordost Ausschau zu halten. Es bleibt anhaltend schwierig, den Klassenverbleib zu sichern. Einstweilen bot sich Grund zur Freude. Was will man mehr!
HSC Potsdam: Gremmel, Sommer; Sense, Wenzel (6), Hafenmayer (2), Wolter (12/6), Wuttke (4), Pohlmann (1), Schemel, Machowetz (2), Neff, Block, Lorenz. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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