Sport: Endlich geht es los
Handball-Zweitliga-Neuling VfL Potsdam empfängt am Sonnabend zum Auftakt Mitaufsteiger Achim/Baden
Stand:
Noch ist er nicht sonderlich aufgeregt, aber Göran Böhm ist sich sicher: „Am Sonnabend werde ich nervöser sein.“ Am Sonnabend führt Böhm als Mannschaftskapitän Aufsteiger 1. VfL Potsdam zu dessen erstem Zweitliga-Punktspiel gegen die SG Achim/Baden aufs Spielfeld (19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann- Allee). „Das wird gleich die erste wichtige Standortbestimmung werden. Ich hoffe, wir können dann vor vollen Rängen unseren Heimvorteil richtig nutzen.“
Göran Böhm ist der einzige Spieler des Potsdamer Zweitliga-Kaders (siehe nebenstehende Porträts), der mit dem 1. VfL zweimal aufgestiegen ist: 1999 von der Ober- in die Regionalliga und in diesem Sommer in die Bundesliga. „Vor sieben Jahren war unsere Euphorie unbeschwerter, jetzt gehen wir irgendwie viel abgeklärter an die neue Aufgabe heran“, vergleicht der 28-Jährige, der tagsüber in der Marketingabteilung der Energie und Wasser Potsdam GmbH tätig ist und – wie alle seine Mitspieler – nicht hauptberuflich dem Handball nachjagt.
Auch Alexander Haase ist nicht als hauptamtlicher VfL-Trainer beschäftigt. Der mit 30 Jahren jüngste Coach der 2. Liga Nord verdient sein Geld als Lehrer an der Sportschule Potsdam und betreut die Mannschaft in seiner Freizeit. In dieser Woche hat er in seiner Truppe „eine erwartungsvolle Stimmung“ ausgemacht. „Alle freuen sich“, berichtet er, „dass es nach fast achtwöchiger Vorbereitung endlich los geht.“ Heute und morgen erhalten Böhm & Co. letzte Hinweise zum Auftakt-Gegner in Videostunden. Co-Trainer Matthias Lessig filmte Achim/Baden in dessen DHB-Pokal-Heimspiel gegen Potsdams nächsten Kontrahenten TSV Hannover-Burgdorf (30:31). „Aus dem Filmmaterial werden wir jetzt unsere Schlüsse ziehen“, sagt Haase, der aber auch so schon gut über den Sonntag-Gegner im Bilde ist. „Achim ist eine ausgeglichen besetzte und eingespielte Mannschaft, die aber schlagbar ist. Wir müssen vor allem auf Christian Stahl im linken Rückraum aufpassen, der auch aus elf Metern Tore erzielen kann. Und Aljoscha Schmidt auf Linksaußen gehörte vor drei Jahren, als Achim schonmal eine Saison in der zweiten Liga spielte, zu den Top drei der Torschützenliste.“
Damals ging Tomasz Malmon noch für den VfL Fredenbeck in der Bundesliga auf Torejagd, ehe er im vergangenen Jahr Trainer des Zweitligisten wurde und vor dieser Saison die SG Achim/Baden übernahm. „In Potsdam stehen wir vor einem sehr schweren Spiel“, glaubt der 36-Jährige, der einst zur polnischen Nationalmannschaft zählte und seine beiden in Potsdamer Diensten stehenden Landsleute Pawel Kaniowski und Jaroslaw Galus gut kennt. „Leider habe ich mir den VfL vorher nicht ansehen können. Daher muss ich am Sonnabend erstmal zehn Minuten gucken und dann vielleicht andere Entscheidungen treffen.“ Da er am Sonnabend in Potsdam eine volle Halle erwarte, „muss ich auch sehen, wie unsere Mannschaft mit der Stimmung dort klar kommt.“
Das hofft auch Alexander Haase für sein Team: „Wir werden starke Nerven benötigen, denn wir stehen gleich unter einem besonderen Druck. Es wäre bitter, das Auftaktspiel vor heimischer Kulisse gegen einen Mitaufsteiger zu verlieren. Ein Sieg täte dagegen dem Selbstvertrauen sehr gut.“ Bis auf den nach seiner Daumen-Operation noch pausierenden Jaroslaw Galus stehen Haase alle Spieler zur Verfügung. „Christian Schücke hat zwar noch Oberschenkelbeschwerden und Enrico Bolduan Probleme mit dem Mittelfinger seiner linken Wurfhand – ihr Einsatz ist aber nicht gefährdet“, so der Coach. Auch Göran Böhm ist fit. „Ich bin gut drauf – endlich geht es los“, freut er sich.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: