Sport: Endlich mal wieder Zu-Null Babelsberg 03 nach sicherem 2:0 über Motor Eberswalde Tabellenzweiter
Die beiden älteren Herren waren unzufrieden: „Fünfe hätten die kriegen müssen“, nörgelte der eine beim Abgang in Richtung Karl-Liebknecht-Straße. Woher rührt sie nur, diese bei Teilen des Babelsberger Publikums stets latent vorhandene Despektierlichkeit gegenüber dem sportlichen Kontrahenten?
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Die beiden älteren Herren waren unzufrieden: „Fünfe hätten die kriegen müssen“, nörgelte der eine beim Abgang in Richtung Karl-Liebknecht-Straße. Woher rührt sie nur, diese bei Teilen des Babelsberger Publikums stets latent vorhandene Despektierlichkeit gegenüber dem sportlichen Kontrahenten? Sind die Leistungsunterschiede zwischen Tabellenspitze und Abstiegszone in der Fußball-Oberliga Nord zu groß oder hat der SVB in den letzten Wochen seinen Anhang zu sehr verwöhnt? Die Wahrheit wird sich, wie so oft im Leben, wohl irgendwo dazwischen finden. Für den wohlmeinenden Betrachter bot das gestrige 2:0 (1:0) des jetzigen Tabellenzweiten gegen den FV Motor Eberswalde jedenfalls keinerlei Anlass zu grundsätzlicher Kritik. 1377 Zuschauer sahen im Karl–Liebknecht-Stadion zunächst ein sich schleppend entwickelndes Spielgeschehen. Erst der durch Steffen Lauser erzielte Führungstreffer (20.) riss sie aus der Lethargie. Unfreundliche Witterung führte zudem dazu, dass der Absatz von warmen Getränken derart in Fahrt kam, dass bereits zur Pause an vier verschiedenen Verkaufsständen kein Glühwein mehr zu haben war. Bei Kaffee sah dies wenig später nicht anders aus. Für manchen wurde dies an einem Tag, an dem das Spiel selbst nicht den ganz großen Atem hatte, zum ausgesprochenen Ärgernis. Zwei Szenen nach der Pause waren es, die die Kulisse in Wallung brachten. Karim Benyamina (46.) und Steffen Lauser (49.) trafen jeweils den Pfosten. Fortan entwickelte sich ein lebendiges Auf und Ab, in dem Motor Eberswalde die nicht hundertprozentig konzentriert wirkenden Platzherren in einigen Szenen gar in Verlegenheit brachte. Das von Enrico Röver erzielte 2:0 (61.) sorgte für endgültige Klarheit. Herausragend agierte in dieser Phase Steffen Lauser auf der linken Außenposition. Der eigene Torerfolg schien dem 20-jährigen Mittelfeldspieler Flügel zu verleihen. Lauser war, als dem Gros der Eberswalder schon längst die Kräfte geschwunden waren, praktisch überall zu finden. Herrlich sein Zusammenspiel mit dem für Enrico Röver gekommenen Hendryk Lau (68.). „Henne“ hatte da Pech im Abschluss, sorgte ansonsten jedoch für neuerliche Belebung der SVB-Offensive. Vorbildlich, wie er die eigenen Zweifel ob seines Daseins als Einwechselspieler Woche für Woche im Moment des Auflaufens abstreift und Leistung bringt. SVB-Trainer Peter Ränke hinterher: „Ich bin heute aus zwei Gründen zufrieden. Wir haben drei Punkte geholt und mal wieder Zu-Null gespielt.“ Um nichts anderes geht es schließlich, wenn es einen unbequemen Gegner zu bespielen gilt, der sich entsprechend seiner Möglichkeiten reinkniet. Babelsberg 03: Jurzik; Laars, Benthin, Warnick (84. Lücke), Löhr; Greve, Schwanke (66. Okuyama), Moritz, Lauser, Benyamina, Röver (66. Lau).
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