Landeshauptstadt: Endspurt für Refraktor
Übergabe des Telegrafenberg-Teleskops am 31. Mai
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Teltower Vorstadt – Der Große Refraktor auf dem Telegrafenberg wird am 31. Mai funktionstüchtig der Öffentlichkeit übergeben. Das erklärte der Vorsitzende des Fördervereins Großer Refraktor, Ernst-August Gussmann, gestern bei einer Spendenübergabe zugunsten der abschließenden Instandsetzung des historisch wertvollen Doppelfernrohrs.
Das Hauptteleskop des ehemaligen Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam wird seit 2003 grundsaniert und befindet sich nach einem Restaurationsaufenthalt in Jena bei der Firma 4H-Jena Engineering seit dem 17. Juni 2005 wieder auf dem Telegrafenberg.
Zur Finanzierung des letzten Restaurierungsabschnittes übergaben Ursula Thomas, Heidi Büttner und Hannelore Schmelzer von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Gussmann und dem Direktor der Potsdamer Commerzbank, Jan van Lessen, einen Fördervertrag über 139 000 Euro an Prof. Matthias Steinmetz und Peter A. Stolz vom Astrophysikalischen Institut Potsdam (AIP). Die Spendengelder stammen vorwiegend von der Pietschker-Neese-Stiftung, der Commerzbank-Stiftung und dem Förderverein.
Wie Projektleiter Bernd Knöspel vom Ingenieurbüro Tygör informierte, werden die 139 000 Euro für die Montage und Wiederinbetriebnahme der Beobachtungsbühne, die Fertigstellung der Elektroinstallation der Antriebstechnik für die Kuppeldrehmechanik, die Installation der Kuppelraumbeleuchtung, die Erneuerung des Wandanstriches im Kuppelraum und nicht zuletzt für die optische Prüfung und Einjustierung des Teleskops verwendet. Laut Gussmann wird zwischen dem AIP und dem Förderverein derzeit geprüft, wie der Große Refraktor künftig durch astronomisch Interessierte genutzt werden kann. „Das Instrument kann sehr dazu beitragen, die nächsten Forschergenerationen für die Astronomie zu begeistern“, so Prof. Steinmetz.
Der Große Refraktor war am 26. August 1899 in Dienst gestellt worden. Es ist das viertgrößte Linsenteleskop der Welt. Das größere der beiden Fernrohre besitzt ein Objektiv von 80 Zentimeter Durchmesser und eine Brennweite von 12,2 Meter. Mit dem Gerät gelang Johannes Hartmann im Jahre 1904 die Entdeckung der interstellaren Materie – Materie außerhalb von Sternen. Guido Berg
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