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Landeshauptstadt: Endspurt für Volksbegehren

Neue Kampagne gegen neue Tagebaue in Potsdam gestartet / Protest am Rande

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Innenstadt - Unter dem Motto „Dinosaurier in Rente schicken“ hat das Aktionsbündnis gegen neue Tagebaue in der Lausitz den Endspurt für das Volksbegehren eingeläutet. Am Montag ließen die Initiatoren in Potsdam vor dem Brandenburger Tor aus dem Magen eines vier Meter hohen Dinosauriers schwarze Luftballons aufsteigen, um die Umweltverschmutzung durch Braunkohle zu symbolisieren. Drei Wochen vor Ende der Frist am 9. Februar würden dringend noch Unterschriften benötigt.

„Rund ein Drittel der insgesamt 80 000 benötigten Stimmen haben wir erst zusammen“, sagte der Koordinator des Volksbegehrens, Falk Hermenau. Er kritisierte die Haltung vieler Städte und Gemeinden, die sich weigerten, mehr Möglichkeiten zur Abgabe der Unterschriften einzurichten. Vor allem in den betroffenen Regionen seien manche Ämter nur einen Tag in der Woche und nur für wenige Stunden geöffnet.

Der Bundesvorsitzende der Umwelt- und Naturschutzorganisation BUND, Hubert Weiger, forderte in Potsdam die Mitstreiter des Volksbegehrens zu noch mehr Engagement auf. „Nach allen bisherigen Erfahrungen mit Volksbegehren entscheidet sich der Erfolg in den letzten drei Wochen. Wir müssen also jetzt noch stärker vor Ort zu den Leuten gehen und Zeichen setzen“, sagte er. Das Aktionsbündnis kämpfe gegen eine Landesregierung, die sich „für eine zukunftslose Energiepolitik“ einsetze.

Mitarbeiter des Energiekonzerns Vattenfall, die zu der Aktion aus der Lausitz nach Potsdam gekommen waren, verwiesen am Rande der Veranstaltung auf die Gefährdung ihrer Arbeitsplätze. Die Aktionstour führt in den kommenden zwei Wochen durch sieben Brandenburger Städte. Das Volksbegehren wendet sich gegen die geplante Erschließung von drei weiteren Braunkohletagebauen in der Lausitz.

In Deutschland wird weltweit am meisten Braunkohle gefördert, die Lausitz ist das zweitgrößte Abbaugebiet Deutschlands. In der Bundesrepublik würden die Vorräte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bei gleichbleibendem Verbrauch und Förderung noch etwa 230 Jahre reichen. ddp/PNN

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