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Landeshauptstadt: Energiesparen für alle

EU-gefördertes Kooperationsprojekt bietet kostenlose Energieberatung für sozialschwache Haushalte

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Innenstadt - Sparen kann jeder: In Potsdam gibt es ab sofort eine kostenlose Energieberatung für sozialschwache Haushalte. Das Angebot ist zunächst als Modellprojekt bis Februar 2010 begrenzt. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten gestern Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos), Gewoba-Chef Jörn-Michael Westphal, Jörg Bindheim, Integrationsplaner bei der Paga (Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende) und der Chef des Diakonischen Werks Potsdam, Marcel Kankarowitsch.

Maximal 500 Haushalte könnten von der Beratung profitieren, sagte Kankarowitsch. Interessenten können sich mit einer Postkarte, die etwa bei der Stadtverwaltung, bei der Paga und bei der Gewoba ausliegt, melden und einen Termin vereinbaren. Das Angebot gelte nicht nur für Gewoba-Mieter, sondern für alle. Als Anreiz für die freiwillige Beratung gibt es ein kostenloses „Energiesparpaket“ unter anderem mit Energiesparlampen und Duschstoppuhren. 500 solcher Pakete sponserten die Stadtwerke.

Angelaufen ist das Projekt bereits im September, berichtete Kankarowitsch: Fünf Langzeitarbeitslose seien zu „Haushalts- und Energieberatern“ ausgebildet und mit Gesprächstraining auf ihre Aufgabe vorbereitet worden. Die Energieberater sind nun bis Februar 2010 jeweils im Tandem unterwegs.

Die Idee für das Projekt habe er aus Nürnberg mitgebracht, so Kankarowitsch. „Der arme Mann lebt teuer“, zitierte er eine Volksweisheit: Dabei könne durch einfache Änderungen im Energieverbraucherverhalten viel Geld gespart werden. Das bestätigte Jörn-Michael Westphal: Bei den Betriebskosten der Gewoba-Mieter gebe es erhebliche Unterschiede, selbst zwischen Bewohnern des selben Hauses. Eine Mieterbefragung habe ergeben, dass hier Beratungsbedarf besteht: „Man lernt ja nicht in der Schule, wie man richtig heizt und lüftet.“

Wenn die Modellphase erfolgreich verläuft, will die Stadt zunächst zwei Energieberater befristet einstellen, sagte Elona Müller. Das Projekt sei ein Bespiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Paga, betonte sie. Jörg Bindheim von der Paga spricht sogar von einer „Win-Win-Win-Situation“: Langzeitarbeitslose würden erstens für einen Job in der Zukunftsbranche Klimaschutz vorbereitet, zweitens könnten sich durch die Energieberatungen die öffentlichen Sozialausgaben für die „Kosten der Unterkunft“ verringern und drittens der Klimaschutz gestärkt werden. In das Projekt fließen 15 000 Euro aus EU-Mitteln des „Regionalbudgets“ und 15 000 Euro Kofinanzierung von der Paga. JaHa

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