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Landeshauptstadt: Engagement für Blinde

Sozialwerk Potsdam feiert 20-jähriges Jubiläum

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Es ist ihr Ziel seit 20 Jahren: Potsdam für Blinde und sehbehinderte Menschen lebenswert zu machen. Das Sozialwerk Potsdam, das am morgigen Samstag sein Jubiläum mit einer Festveranstaltung feiert, ist mit Sicherheit noch nicht am Ende ihres Engagements angekommen. Stephanie Seidel, Leiterin der Sozialwerk-Beratungsstelle erfährt in den bis zu 25 Gesprächen pro Woche immer wieder von Nachteilen und Schwierigkeiten, die Blinde und Sehbehinderte erleben. „Barrierenfreiheit heißt nicht nur Platz für Rollstühle zu schaffen, sondern auch für blinde und sehbehinderte Menschen Hilfen anzubieten“, sagte Seidel. Dazu gehören kontrastreiche Markierungen von Haltestangen in Bussen und Bahnen und an Treppenstufen. Ersteres – gelbe Markierungen an den dunkelgrünen Stangen – wird seit einiger Zeit beim Verkehrsbetrieb in Potsdam umgesetzt, lobte Seidel die Zusammenarbeit mit dem Nahverkehrsbetrieb. Eine Baustelle hingegen ist noch das Stadthaus, in dem Treppenmarkierungen weiter auf sich warten lassen. Auch die Beleuchtung des Rathauses müsste verbessert werden, kritisiert Seidel. Zugeparkte Straßenüberquerungen und Fußgängerzonen mit ständig wechselnden Werbeaufstellern sind weitere Ärgernisse, um die sich das Sozialwerk kümmert. „Das sind nicht nur Probleme für die über 800 Blinden und Sehbehinderten in Potsdam, sondern auch für Touristen mit Handicaps“, sagte Reinhard König, Geschäftsführer des Sozialwerks.

Das Sozialwerk-Jubiläum fällt zudem in die bundesweite „Woche des Sehens“, die am heutigen Freitag startet. Der Potsdamer Zusammenschluss hat ein internationales Symposium organisiert, das bis zum 10. Oktober im Haus der Begegnung, Zum Teufelssee 30, stattfindet. Gäste aus den Potsdamer Partnerstädten Luzern (Schweiz), Opole (Polen) und Bonn diskutieren mit Potsdamern über die Teilhabe und Integration blinder und sehbehinderter Menschen. Außerdem soll dem Erfinder der Blindenschreibmaschine, dem Rehbrücker Oskar Picht, gedacht werden. Pichts Maschine gilt neben der Braille-Blindenschrift als wichtigste Erfindung für Blinde und Sehbehinderte. KG

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