ATLAS: Engstirnig
Potsdam hat sich mit dem Konjunkturpaket I und den Millionen für das Welterbe von Anfang an schwer getan. Zunächst schien es unmöglich, die zehn Prozent Eigenmittel aufzubringen, die der Bund fordert.
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Potsdam hat sich mit dem Konjunkturpaket I und den Millionen für das Welterbe von Anfang an schwer getan. Zunächst schien es unmöglich, die zehn Prozent Eigenmittel aufzubringen, die der Bund fordert. Die Motive für das Zaudern blieben unklar. Sicher, die Stadt hat klamme Kassen. Aber es bringt doch jeder einen Euro auf, wenn er dafür neun bekommt? Der Streit mit der russisch-orthodoxen Gemeinde gibt einen Hinweis darauf, warum die Stadt das geschenkte Bundesgeld zunächst ablehnte. Wollte die Stadt kein eigenes Geld geben, weil ihr die damit zu sanierenden Welterbe-Bauten gar nicht gehören? Ja mehr noch, weil sie nicht nur nicht der Stadt gehören, sondern den Kirchen? Tatsächlich, stark profitieren die Friedensgemeinde und die Bornstedter Gemeinde von dem Geld. Doch am Ende nutzt es allen Potsdamern, wenn das Welterbe nicht verfällt. Da wäre es sehr engstirnig, wenn die Verwaltung mit absoluter Strenge darauf achtet, dass sie nur sich selbst nützt. Auch im Fall des ihr gehörenen Teehauses auf dem Kapellenberg agiert die Stadt so, als wäre es ein Schaden, wenn der russischen Gemeinde ein Nutzen entsteht. Ist das der Grund, warum das vom Priester bewohnte Pfarrhaus nur außen saniert werden soll?
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