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Sport: Entscheidung am Kreis

Der VfL Potsdam besiegt den SV Beckdorf mit 30:28 und schiebt sich auf den vierten Platz vor

Stand:

Die Erlösung kam spät, aber sie kam. Drei Sekunden waren noch zu spielen, da setzte Florian Schugardt mit seinem Treffer zum 30:28 (18:12)-Sieg den viel umjubelten Schlusspunkt unter das Drittliga-Spiel des VfL Potsdam gegen SV Beckdorf. Mit dem Erfolg am Samstagabend steht der VfL jetzt auf Platz vier der Tabelle. „Der Sieg geht in Ordnung“, sagte VfL-Trainer Jens Deffke nach dem Abpfiff und sprach von „unterschiedlichen Halbzeiten“.

Die erste war für den VfL dabei die deutlich bessere. „Sehr gut“, lobte Deffke, und Stephan Mellack freute sich: „Eine gute Mannschaftsleistung. In der ersten Hälfte ist uns sehr viel gelungen.“ Die konsequent zupackende Abwehr um Robert Weiß, Tobias Frank und Philipp Reuter ließ gegen die Beckdorfer, mit der Empfehlung eines sehr treffsicheren Angriffs der Liga gekommen, nur ganz wenig zu. Torwart Matthias Frank hatte mit elf Paraden in der ersten Hälfte daran wieder großen Anteil. Auch in der Offensive erarbeiteten sich die VfLer immer wieder eine Lücke. Vom 1:0 an blieben sie immer in Führung, die sie über 7:4 (12.) und 10:5 (20.) ausbauten. Die 18 Treffer vor der Pause verteilten sich auf acht Spieler.

Relativ gut gelang es dabei, die schnellen Anspiele auf die Beckdorfer Kreisläufer Marek Werner und Markus Bowe zu unterbinden. Sie trafen selten, holten aber drei Siebenmeter heraus, die Bowe mit bemerkenswerter Kaltschnäuzigkeit verwandelte. Aus dem Rückraum, mit dem Ex-VfLer Lasse Kohnagel (2 Tore), kam wenig.

Bowe war es auch, der seine Mannschaft nach der Pause im Spiel hielt. Abwehr im Kreis, Siebenmeter, Bowe trifft – mit diesem Erfolgsrezept hielten die Gäste den Fünf- bis Sechs-Tore-Rückstand. Nur bei einem von Bowes Würfen hatte Frank eine Hand am Ball, dreimal blieb auch mit Sebastian Schulz der andere Potsdamer Keeper ohne Chance. Ärgerlicher aber waren zu viele weggeworfene Bälle bei den hektischer werdenden Gastgebern, die zwischen der 41. und der 49. Minute überhaupt nicht trafen. Dennoch hielt die Führung – in der 52. Minute stand es 26:21.

Aber das war noch kein beruhigendes Polster. „Sechs Tore Vorsprung gegen Beckdorf sind wie drei Tore Vorsprung gegen andere Mannschaften“, sagte Trainer Deffke nach dem Abpfiff. Und drei Tore – das ist im Handball fast nichts.

Drei Gegentreffer in Unterzahl ließen den Vorsprung binnen 90 Sekunden auf 24:21 zusammenschmelzen. Die Gäste kamen immer näher, Bowe verwarf seinen einzigen Siebenmeter (57.), traf kurz darauf mit seinem neunten verwandelten Strafwurf zum 28:27-Anschluss.

Nach Zwei-Minuten-Strafen für Robert Weiß und Philipp Reuter überstand der VfL eine Minute lang in zweifacher Unterzahl ohne Gegentor – Jan Piske erzielte sogar das 29:27. Dann ging alles ganz schnell: Auszeit, schneller Wurf von Piske, Torwart hält, Beckdorf wirft das 28. Tor. Die Potsdamer aber behielten die Nerven. Auch unter dem Druck der Manndeckung über das ganze Feld verloren sie in den letzten 20 Sekunden nicht den Ball, sondern brachten ihn zu Schugardt an den Kreis. Und der ließ den VfL und die 522 Zuschauer jubeln.

„Alles für die Zuschauer“, flachste Stephan Mellack später über die spannende Schlussphase, und schob ernster hinterher: „Wir müssen weiter trainieren, um die zweite Hälfte so zu absolvieren wie die erste.“ Ingmar Höfgen

VfL: M. Frank, Schulz; Schmidt (2), Piske (5), Schugardt (2), Weiß (3), Reuter (6), Dieberg (8/1), T. Frank, Subocz (2), Mellack (2), Münchberger, Schindel, Jürschke n.e.

Ingmar Höfgen

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