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Sport: Entscheidung am letzten Spieltag

Der VfL Potsdam verlor in letzter Sekunde in Minden – und Rostock spielte nur unentschieden

Stand:

Am Ende standen sie wieder mit leeren Händen da. Die Zweitliga-Handballer des 1. VfL Potsdam verloren am Samstagabend durch einen Gegentreffer in der Schlusssekunde mit 36:37 (16:19) gegen den Tabellenführer und Aufsteiger TSV GWD Minden. Sie verloren damit nicht nur ein spannendes, ausgeglichenes Spiel, sondern einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Denn auch Konkurrent Empor Rostock spielte beim Tabellenvorletzten TV Korschenbroich nur 32:32-Unentschieden. Damit trennen die beiden Abstiegskandidaten vor dem letzten Spieltag zwei Punkte. Rein theoretisch ist der Klassenerhalt demnach immer noch für den VfL Potsdam möglich: Die Potsdamer müssen am kommenden Samstag in der eigenen Halle nur gegen den ThSV Eisenach gewinnen und Empor Rostock gegen den HC Nordhorn-Lingen zu Hause verlieren.

Das Team von Trainer Rüdiger Bones kam am Samstagabend in Minden trotz der vierstündigen Busfahrt gut ins Spiel und ging nach sieben Spielminuten erstmals mit zwei Toren (5:3) in Führung. Durch ihren treffsicheren Spielmacher Lars Melzer, der in der ersten Hälfte gleich sechs Mal traf – davon drei Mal vom Siebenmeterpunkt – konnten die Potsdamer ihre Führung bis fünf Minuten vor der Halbzeitpause stets gut verwalten. Dann setzte der Favorit, der bereits vor der Partie als Meister der zweiten Handball-Bundesliga feststand, allerdings zu einem Zwischenspurt an und es ging mit einem aus Potsdamer Sicht unverdient hohen Rückstand von 15:19 in die Pause.

In der zweiten Hälfte glänzte das Mindener Team erneut nicht mit Souveränität, verstand es allerdings, das Spiel und die erarbeitete Führung im Griff zu behalten. Die Potsdamer arbeiteten hingegen konzentriert weiter und kämpften sich durch einen Doppelschlag von Stephan Mellack in der 49. Minute wieder auf 30:31 heran. „Wir haben anfangs gut mitgehalten, haben dann zurückgelegen, uns wieder herangekämpft, aber in der Schlussphase war mehr für uns drin gewesen“, sagte René Drechsler, der mit zehn Treffern der beste Werfer im Spiel war. Der 21-jährige Rückraumspieler war es dann auch, der in der Schlussminute zum 35:36 und zum 36:36-Ausgleich für die VfLer einnetzte. Der Siegtreffer vom Mindener Christoph Steinert mit der Schlusssirene machte jedoch alle Potsdamer Träume kaputt und ließ den Tabellensiebzehnten wieder mal – und wie so oft in der fast abgelaufenen Saison schon – trotz einer starken Leistung mit leeren Händen nach Hause fahren. „Das Unentschieden hätten wir auf jeden Fall verdient gehabt. Aber am Ende war es Pech für uns und Glück für Minden“, sagte ein enttäuschter Drechsler. „Geändert hätte der eine Punkt allerdings nichts an der jetzigen Situation. Wir müssen am Samstag gegen Eisenach punkten und Rostock muss verlieren. Es wird eine heiße Kiste. Wir werden als Team am Samstag jedenfalls alles geben und dann schauen wir, was dabei herauskommt.“

VfL: Pulay, Frank; Melzer (7/3), Barsties (2), Schugardt (1), Pechstein (4), Urban (5), Piske (2), Drechsler (10), Mellack (2), Schmidt, Sommer (1), Tauabo (2).

Luisa Müller

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