Landeshauptstadt: Entscheidung „weise und familienfreundlich“ Durchweg positive Reaktionen auf Beschluss des Stiftungsrates, keinen Parkeintritt zu erheben
Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat die gestrige Entscheidung der Schlösserstiftung, auf Eintrittsgelder für Parkanlagen zu verzichten, gegenüber den PNN begrüßt. Potsdam sei in der besonderen Situation, dass die Parks und Gärten nicht allein zur Erbauung der Besucher dienten, „sondern Teil unseres städtischen Lebens sind“.
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Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat die gestrige Entscheidung der Schlösserstiftung, auf Eintrittsgelder für Parkanlagen zu verzichten, gegenüber den PNN begrüßt. Potsdam sei in der besonderen Situation, dass die Parks und Gärten nicht allein zur Erbauung der Besucher dienten, „sondern Teil unseres städtischen Lebens sind“. Dafür Eintritt zu verlangen, wäre nur schwer vermittelbar gewesen. Dennoch bleibe das Problem der Finanzierung von Erhalt und Sanierung. Jakobs schlug als eine Möglichkeit vor, in jedem Jahr bestimmte Projekte in den Anlagen in den Mittelpunkt zu stellen und konkret dafür Spenden zu sammeln. Dies hätte den Vorteil, dass Transparenz über die Verwendung der Gelder entstünde. Als „sehr erfreulich“ bezeichnete Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) die Entscheidung des Stiftungsrates. Scharfenberg hofft, dass mit dieser Entscheidung die Diskussion über einen möglichen Parkeintritt endgültig vom Tisch sei und nicht nach wenigen Jahren wieder aufkomme. Wichtig sei nun, dass die Stadt mit der Stiftung im engen Kontakt bleibe, um nach Wegen zu suchen, wie die für die Pflege der Parks notwendigen Gelder eingenommen werden können. Der PDS-Politiker kann sich hier unter anderem Spendensäulen in den Parkanlagen vorstellen. Auch eine Sponsorensuche ähnlich dem Projekt der Garnisonkirche schlägt Scharfenberg vor. Auch die Initiative „Park frei“ will die Stiftung bei der Suche von Lösungen für die Finanzierung unterstützen. Wie Sprecher Henry Engel gegenüber den PNN erklärte, sehe man sich durch den Beschluss in den Anstrengungen, den Parkeintritt zu verhindern, bestätigt. Dies sei eine „Entscheidung für die Potsdamer“ gewesen, denn eine Umfrage der Initiative hatte ergeben, dass der größte Teil der Einwohner dem Vorhaben der Stiftung ablehnend gegenüber stand. Ebenfalls durch das Aufstellen von Spendensäulen, aber auch durch die „Ankurbelung des Souvenirgeschäftes“ sieht Engel Möglichkeiten, Gelder einzunehmen. Auch Potsdams Bündnisgrüne begrüßten die Entscheidung des Stiftungsrates. Dies sei „eine gute Nachricht“, so Nils Haber, Sprecher des Kreisverbandes. Eine „sehr weise und familienfreundliche Entscheidung“ nannte Katherina Reiche (CDU) den Verzicht auf einen Parkeintritt. Der Versuch über Eintrittsgelder die notwendigen finanziellen Mittel einzunehmen, nannte sie den schlecht möglichsten Weg. Damit die Parks auch weiterhin von der Bevölkerung genutzt werden können, fordert sie größere Anstrengungen seitens der Stiftung, die eigene Parkordnung konsequenter durchzusetzen. Dazu gehöre neben der Schließung der Parks am Abend auch eine verstärkte Kontrolle durch Sicherheitsdienste und Polizei. D.B./erb
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