Sport: Entscheidungen erst am letzten Spieltag
In der Fußball-Kreisliga Havelland-Mitte fielen insgesamt 1000 Tore
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In der Fußball-Kreisliga Havelland-Mitte fielen insgesamt 1000 Tore Von Hans-Joachim Schmidt Kein Zweifel: Es war wieder eine spannende Saison, die die Kicker der Fußball- Kreisliga Havelland-Mitte abgeliefert haben. Wie im Vorjahr wurde die Entscheidung über die Vergabe Meistertitels bis auf den letzten Spieltag vertagt, und auch die beiden Absteiger standen erst nach der 30. Runde fest. An die SG Michendorf gehen die Glückwünsche für Platz eins, Blau-Gelb Falkensee und der SV Ferch müssen in die 1. Kreisklasse absteigen. Ganz so aufregend war der Schlusstag aber nicht. „Schuld“ sind die Michendorfer. Seit dem siebten Spieltag auf Platz eins, gaben sie die Spitze danach nicht mehr ab. Die SG Bornim blieb dem Tabellenführer monatelang auf den Fersen und war noch bis zur letzten Runde punktgleich. Das weitaus bessere Torverhältnis sprach allerdings für den Landesklassenabsteiger. Der ließ zuletzt keinen Zweifel mehr an seinem Erfolg. Mit einem hohen 11:0-Heimsieg gegen Paulinenaue/Hertefeld wurde der Titel endgültig gesichert. Dass Bornimer zur gleichen Zeit dann Friesack 2:3 verloren, hatten für den Ausgang dieses Duells also keine Bedeutung mehr. Nachdem beim Vizemeister nach diesem Spieljahr mehrere Spieler ihren Weggang ankündigten, dürften im nächsten Jahr in der Kreisliga die Karten neu gemischt werden. Eintracht Friesack und SV Babelsberg 03 III – beide belegten in dieser Reihenfolge die Plätze drei und vier – gelten als die Geheimtips für die am 22. August beginnende Saison 2004/05. Beide konnten noch am ehesten mit dem Spitzenduo mithalten. Friesacks überzeugender Sieg im Kreispokal am vergangenen Freitag bestätigte einmal mehr die Stärke des Eintracht-Teams. SV Babelsberg 03 III war die Mannschaft mit den meisten eingesetzten Akteuren. 42 Namen standen auf den Spielberichtsbögen. Fraglich ist allerdings, ob das auch der mannschaftlichen Geschlossenheit dienlich war. Jedenfalls konnten die Nulldreier nicht immer ihr vorhandenes Potenzial ausschöpfen. Lok Seddin hatte eine sehr schwachen Start. Die Mannschaft befindet sich nach ihrem Abstieg aus der Landesklasse noch immer im Umbruch. Im Frühjahr lief es schon bedeutend besser, und so konnte am Ende noch Rang fünf erreicht werden. Knapp hinter den Seddinern rangieren mit dem Paulinenaue/Hertefelder TSV, VfL Nauen II und der Potsdamer Sport-Union 04 drei Teams, die durchaus zu besseren Platzierungen in der Lage wären. Guten Spielen ließ dieses Trio jedoch immer wieder schlechtere Auftritte folgen. Neuling FSV Wachow/Tremmen durfte dagegen mit seinem Einstand in der Kreisliga zufrieden sein. Vom ersten Spieltag an war der Klassenerhalt nie in Frage gestellt, und selbst vor den Spitzenteams hielt sich der Respekt in Grenzen, wie beispielsweise das 1:1 gegen Michendorf unterstrich. Platz neun ist für die Wachower ein gutes Ergebnis. In Saarmund ist man mit dem zehnten Rang vielleicht nicht ganz so zufrieden. Sicher hat das Team zum 50-jährigen Vereinsjubiläum den Klassenerhalt geschafft. Doch wer den Meister Michendorf zu Hause 2:1 besiegt und gegen Bornim 1:1 spielt, der sollte eigentlich zu mehr in der Lage sein. Ähnlich ist das Abschneiden des TSV Perwenitz zu bewerten. Platz elf wurde durch die bekannte Heimstärke erreicht. Auf fremden Plätzen könnte der TSV durchaus noch zulegen. Die fünf Teams auf den folgenden Plätzen mussten im Saisonverlauf alle mehr oder weniger um den Klassenerhalt bangen. Die Caputher sind hier zuallererst zu nennen. Keine andere Mannschaft hatte so lange die Rote Laterne in ihrem Besitz. Nach 23 Spieltagen stand Caputh am Tabellenende. Wie in den vergangenen Jahren wurde aber auch diesmal mit einem starken Endspurt der Abstieg abgewendet. Da sich Blau-Weiß Beelitz bereits vorher in Sicherheit bringen konnte, standen vor dem Schlussgang noch drei Kandidaten zur Auswahl. SG Geltow war schließlich der Gewinner. Mit einem 4:1 gegen Lok Seddin konnte Blau-Gelb Falkensee noch abgefangen werden. Und da Ferch in Nauen nur 0:0 spielte, blieben die beiden Letztgenannten auf der Strecke. Dabei wurden die Blau-Gelben zum Saisonbeginn sogar als Favorit gehandelt. Immerhin waren sie nach fünf Spielen noch ohne Punktverlust. Danach ging es aber immer mehr begab mit ihnen. Zuletzt wurde elfmal in Folge verloren. Die Fußballfans zwischen Friesack und Beelitz durften sich nicht nur über viele spannende Spiele freuen. Tore sind nun einmal das Salz in der Suppe, und hier hielten die Stürmer nicht hinterm Berg. Genau 1000-mal schlug es in den 240 Punktekämpfen ein. Das entspricht einem Durchschnitt von 4,1 Treffern pro Spiel, damit wurde die Quote aus dem Vorjahr (3,8) deutlich überboten. Neben dem erwähnten Michendorfer 11:0 vom letzten Spieltag schaffte Paulinenaue/Hertefeld mit einem 12:0 gegen Blau-Gelb Falkensee eine weiteren zweistelliges Resultat. SVB 03 III (98) und Meister Michendorf (97) verpassten ganz knapp die 100- Tore-Marke. Bester Torjäger war René Schulz. Am letzten Spieltag schlug der Michendorfer noch fünfmal zu, kam auf insgesamt 30 Treffer und überflügelte damit den bis dahin Führenden Matthias Meinecke (Friesack), der es auf 28 Tore brachte. In der Kreisliga Havelland-Mitte wird jedes Jahr auch die fairste Mannschaft geehrt. Den Fairnespokal erhält Aufsteiger Wachow/Tremmen mit den wenigsten Minuspunkten (130) vor der SG Geltow (139, der SG Saarmund (140) und dem ESV Lok Seddin (153). Die SG Michendorf (203), der SV Babelsberg 03 III (196) und der TSV Perwenitz (188) liegen in dieser Wertung am Tabellenende. Durch die Schiedsrichter wurden in der abgelaufenen Saison insgesamt 964 Gelbe, 53 Gelb-Rote und 43 Rote Karten gezeigt. Wenn am 22. August die neue Saison angepfiffen wird, werden die Potsdamer Kickers und Eintracht Teltow als Aufsteiger aus der 1. Kreisklasse sowie Grün- Weiss Brieselang als Absteiger aus der Landesklasse die Kreisliga Havelland-Mitte komplettieren.
Hans-Joachim Schmidt
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